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Zusammenfassung

Vor ungefähr 100 Jahren hat Charles Darwin mit genialem Seherblick die Tatsache des stammesgeschichtlichen Gewordenseins aller Lebewesen erschaut. Darin liegt indessen weder seine ganze Größe, noch steht er darin allein. Wallace und Lamarck hatten sich zu demselben Gedanken durchgerungen, und lange vor ihnen allen war Johann Gottfried Herder ihm schon sehr nahe gekommen. Die schier unglaubliche Großtat Darwins ist es vielmehr, daß er die Verursachung des Artenwandels erkannte. Die schlafwandlerische Sicherheit, mit der er sie völlig richtig darstellte, wird dadurch noch unglaublicher, daß fast alles, was er über Vererbung wußte oder zu wissen glaubte, völlig falsch war. Neben anderen Irrtümern glaubte er ja auch fest an die Vererbbarkeit erworbener Eigenschaften. Aber seine Vorstellung davon, wie die Selektion aus dem von Mutationen angebotenen Material verschiedenster Veränderungen dasjenige herausholt, was eine Verbesserung der Angepaßtheit mit sich bringt, ist nicht nur richtig, sondern tausendfach und von den verschiedensten Forschungsrichtungen her bestätigt. Wir sind heute viel radikalere Darwinisten, als Darwin es war, und mit viel besserer Berechtigung.

Erschienen in „Naturwissenschaften“, Heft 12 (1965).

Bernhard Rensch zum 65. Geburtstag gewidmet.

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© 1965 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

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Lorenz, K. (1965). Über die Entstehung von Mannigfaltigkeit. In: Verhandlungen der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-24760-0_14

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