Haut und Lungen

Zusammenfassung

Das Studium von Beziehungen zwischen Lungen und Hautorgan beschränkte sich lange Jahre auf die Sammlung von Hautstigmen bei bestimmten Lungenkrankheiten, die aber in ihrem diagnostischen Aussagewert, da in keiner Weise signifikant, zweifelhaft waren. Das Auftreten einer Pityriasis versicolor galt als Hinweis auf eine Lungentuberkulose, Sahlischer Venenkranz, Prager Kissen oder Angiome des freien Lippenrandes als Zeichen eines Lungenemphysems oder Palmarerythem und Trommelschlegelfinger als Symptome eitrig-infektiöser Lungenaffektionen, ganz abgesehen von der vielfältigen Ätio-Pathogenese einer Cyanose, so bedeutsam dieses Symptom als solches klinisch auch ist. Daneben liefen dann noch theoretische Bemühungen zum Nachweis cuti-visceraler Wechselwirkungen als Begründung der therapeutischen Wirksamkeit an sich bewährter physikalischer Maßnahmen bei Lungen- und Pleuraaffektionen (siehe u. a. Puder, Sturm, Korting).