Zusammenfassung
M. H.! Nachdem wir uns nunmehr mit der Genese der individuellen Konstitution, mit den Gesetzen vertraut gemacht haben, welche die Entstehung der genotypischen Individualität, der Persönlichkeit beherrschen, so können wir nunmehr darangehen, die Erscheinungsformen der Konstitution, also ihre Phänomenologie einer näheren Betrachtung zu unterziehen, insonderheit aber deren Zusammenhang mit der Pathologie zu studieren. Wir müssen uns natürlich immer vor Augen halten, was wir früher schon hervorgehoben haben, daß wir die konstitutionelle Quote der gesamten individuellen Körperverfassung, also den genotypischen Bestand eines Phänotypus kaum jemals rein und vollständig herauszuarbeiten und zu erkennen imstande sind, denn konstitutionell sind eben immer nur die Anlagen, die Entfaltungs- und Entwicklungs möglichkeiten, an dem wirklich Gewordenen und Entstandenen sind aber immer auch äußere, konditionelle Einflüsse mitbeteiligt oder mit den Worten E. Kahns 1): „Es gibt keinen äußeren Reiz, der nicht in der Konstitution eine charakteristische Resonanz fände; und es gibt keine erworbene Eigenschaft, die nicht durch die Konstitution an die gesamte Körperverfassung des Organismus adaptiert würde.“
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Literatur
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Bauer, J. (1921). Die Phänomenologie der Konstitution. Die Konstitutionsanomalien. Abartung und Entartung. Status degenerativus. In: Vorlesungen über Allgemeine Konstitutions- und Vererbungslehre. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-24739-6_8
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