Zusammenfassung
Aufgabe der genetischen Entwicklungsphysiologie ist es, den Weg von der im Erbgefüge gegebenen Information bis zu dem fertigen Baugefüge und Leistungsgetriebe des Organismus aufzuklären. Zunächst sehen wir nur eine Zuordnung von Phänen, Bau- und Leistungsmerkmalen, zu Erbfaktoren, die sich aus Kreuzungsversuchen ergeben. Auch da, wo wir Änderungen der Merkmalsausbildung durch Mutationen in Entwicklungsstadien zurückverfolgen können, bleibt der Abstand von einer erkannten Primärwirkung von Genen meist groß. Modelle für eine tiefere Einsicht in die Wirkungsweise einzelner Gene und das Zusammenspiel verschiedener Gene können uns bisher nur chemische Genwirkungen geben. Verhältnismäßig nahe an histologische Differenzierung reichen Befunde über genabhängige Augenpigmente heran, die in Pigmentgranulen abgelagert werden. Vorstufen der Pigmente entstehen bei Schmetterlingen und Fliegen nicht nur in den später pigmentbildenden Zellen, sondern in verschiedenen Geweben und werden an die Hämolymphe abgegeben. So ist es möglich, den Augenzellen einer Mutante, die ein Pigment nicht bilden kann, durch Implantate der +-Form eine fehlende Vorstufe des Augenpigments zuzuführen. Bestimmte innerzellige Defekte der Mutantenzellen können zwischenzellig ausgeglichen werden.
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Kühn, A. (1965). 36. Vorlesung: Frage nach der Natur entwicklungsphysiologischer Genwirkungen. In: Vorlesungen über Entwicklungsphysiologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-24737-2_36
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