Zusammenfassung
Entweder handelt es sich um Verjüngung durch Samen nach Eintritt der Mannbarkeit oder um Verjüngung durch Ausschläge. Hinsichtlich der Verjüngung durch Samen ist für uns von Belang, die Bedingungen der Samenierzeugung und das Maß ihrer Ergiebigkeit kennenzulernen, weiter die Verbreitimgsf ähigkeit der Samen und die Voraussetzuntgen, unter denen die Erzeugung und Verbreitung der Samen durch forstwirtschaftliche Eingriffe beeinflußt werden kann. Die Fähigkeit der Waldbäume, zu blühen und Samen zu tragen, beginnt erst in einem gewissen Alter. Dieses soge-nannte
Mannbarkeitsalter
ist je nach Holzarten verschieden und scheint im allgemeinen um so niedriger zu liegen, je leichter die Früchte der einzelnen Holzart sind, zum Beispiel tritt es bei den leichtsamigen Pappeln und Weiden, Birken, Erlen frühzeitig ein. Dies gilt nicht ohne Ausnahme, die Schwarzkiefer im Freistande zum Beispiel wird auch frühzeiting mannbar, obwohl sie etwas größere Samen besitzt. Ferner tritt bei den Lichtholzarten: Birke, Lärche, Weißkiefer die Mannbarkeit oder Blühbarkeit früher ein als bei den Schattholzarten, weiter bei Bäumen in lichtem Schluß früher als bei solchen in geschlossenem Bestand. Durch Lichtstellung der Bestandesglieder kann man also die Samenerzeugung beschleunigen und vermehren.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literature
Burger H., Ober die künstliche Begründung von Eichentbeständien, Mitt. d. Schweiz. Forstl. Versuchsanstalt 23, Zürich 1944, S. 293, 363,
Fabricius L., Forstliche Versuche, Forstw. Centralbl. 50, 1928, S. 694 ff.
Jost L., Baum und Wald, Berlin 1936, S. 100.
Huber Br., Planzenphysiologie, Leipzig 1941, S. 94.
Klebs, Probleme der Entwicklung, I – III, Biol. Zentralbl., Bd. 24, 1904, und spätere Arbeiten. Zit. nach Büsgen-Münch, Bau und Leben unserer Waldbäume, Jena 1927, S. 361.
Schumacher W., Physiologie, im „Lehrbuch der Botanik“ von Filling, Schumacher, Harder, Firbas, 22. Aufl., Fischer, Jena 1944, S. 224.
Im Wienerwald weist die Buche „alle sechs Jahre eine Vollmast und alle zwei bis drei Jahre eine Sprengmast auf“ (Glück, Wälderschau 1929, österr. Vierteljahresschr. f. iForstw. 80, 1930, S. 15). Seeger M., Naturwiss. Z. f. Forst- u. Landw. 1913, S. 529.
Burger H., Über die künstliche Begründung von Eichenbeständen, Mitt. der Schweizer. Food. Versuchsanstalt, Zürich 1944, S. 293. In der Rheinebene Badens, im Norden der Freburger Bucht, treten Vollmastjahre der Eiche alle sieben bis acht Jahre ein. Seeger M., Allg. Forst., u. Jagd-Ztg. 106, 1930, S. 207.
Messer H. in Dtsch. Forstwirt 1943, S. 377 – 379, S. 385 – 386.
Morosow G. F., Die Lehre vom Walde (Übersetzung von Ruoff), Neumann, Neudiamm 1928, S. 221.
Hoffmanm R., Die Vermehrung der Baumweide (Salix alba), Forstrw. Centralbl. 60, 1938, S., 41 – 52, 86 – 101.
Derselbe, Die Veraneihrung der Pappekln durch Stecklinge, Forstw. Central. 58, 1936, S. 137 – 152.
Bühler A., Waldbau, I. Bd., 1918, S. 469 (Beispiele von Fichtenabsenkern). Peneff N., Über die Biologie einiger unserer Hochgelbirgsnadelholzairten, Lessowodska missal 5, S. 17 – 44, 1936. Mit dtsch. Zus.
Wettstein, W. v., Die Vermehrung und Kultur der Pappel, Frankfurt a. M. 1937, S. 20 (mit Hinweis auf ein Merkblatt des Rekhsforstamtes über Aufzucht der Aspen aus Samen).
Petcut M., Versuche über die Keimung überliegender Waldbaumsanen, Anal. Institut de Cere. şi Exper., for. (Jahrb. der Rumän forstl. Versuchsanstak.) 1, S. 135 – 195, 1934.
Büsgen-Münch, Bau und Leben unserer Waldbäume, Jena 1927, S. 384.
Rohmeder E. und Loebel M., Keimversuche mik Zirbelkiefer (Pinus Cembra), Forstw. Centralbl. 62, 1940, S. 25 – 36.
Haack, Die Prüfung dies Kiefamsamens, Zeitschr. f. Forst- u. Jagdw. 1912, S. 193 ff., 273 ff.
Büsgen — Münch, a. a. O. S. 383.
Cieslar, Versuche über die Aufbewahrung von Nadelholzsamen unten luftdichtem Verschluß, Centralbl. f. d. ges. Forstw. 1897.
Haack, Zekschr. f. Forst- u. Jagdw. 1909.
Diese Beobachtung wurde auch bestätigt durch Versuche von: Magyar P., Eichel-saatversuche, Erdészeti Kisserlatok 33, S. 82 – 92, 1931.
Huber Br., Pflanzenphysiologie, Leipzijg 1941, S. 87.
Compt. rend., Paris 1906, zit. nach Büsgen-Münch a. a. O., S. 384.
Geiger, Spätfröste auf Erostflächen bei München, Forstw. Centralbl. 1926.
Flury, Untersuchungen über die Entwicklung der Pflanzen in dier frühesten Jugendperiode, Mite d. Schweiz. Forstl. Vers.-Anst. 1895, S. 189 f.
Birke im ersten Jahr klein, vom weiten Jahr an raschwüchsig.
Guttenberg, A. v., Vergleichung des Wachsthumsganges der Buche, Fichte, Tanne und Kiefer in gemischten Beständen des k. k. Olfenbachen Staatsforstes, Österr. Vierteljahresschr. f. Forstwesen, 1885.
Rubner K., Das Areal der Sudetenllärche, Thar. Forstl. Jahrb. 94, 1943, S. 1 – 99.
Dracea M., Beiträge zur Kenntnis der Robinie in Rumänien, Diss. 1928.
Guttenberg, A. v., Forstbetriebseinrichtung, 1903, S. 33.
Bürger H., Untersuchungen über das Höhenwachstum verschiedener Holzarten, Mitt. d. Schweiz. Versuchsanstalt, XIV. Bd., Zürich 1926.
Burger H., Johannistriebe der Lärche, Zeitsehr, f., das ges. Forstw. 1944, S. 10 – 12.
Gullenberg, A. v., Vergkichung dies Wadsthumsganges, Österr. Viertel-jahresschr. :f. Forstwesen 1885, bes. S. 234.
Vanselow K., Einführung in die forstliche Zuwachs- und Ertragslehre, Frankfurt a. M. 1941, S. 9.
Bei der Kiefer wird durch den Freistand die Höhenentwicklung des Baumes gegenüber dem Schilußstand starlk igelhemmt. Vanselow und Heger, Binfluß des Überhalts... auf Form und Masse der Kiefer, Alg. Forst- u. Jagd.Ztg. 109, 1933, S. 69 ff.
Tschermak L., Die Verbreitung der Lärche in den. Ostalpen, Wien 1935, S. 335 – 308.
Böhmerle K., Über das Alter der deutschen Waldbäume, Cemtralfol. f. d. ges. Forstw. 1886.
Frölltich J., Dde Tanne iin Südosteuropa, Gentralbl. dF. d. ges. Foretw. 68, 1942, S. 81 ff.
Maly K., Sarajewo, Dendrologisdies aus Illyrien, Mitt. d. Dt. Dendrolog. Ges. Nr. 42 (Jb.), 1930, S. 133.
Kianngießer, Über Lebensdauer und Dicken Wachstum dec Waldbäume, Allg. Forst- u. Jagd-Ztg. 1906.
Kösller, Wirtschaftslehre des Forstwesens, 1943, S. 26.
48. Jahrg., 1930, S. 122.
Wiener Allg. Forst- u. Jagd-Ztg. 1930, S. 128.
Ein Beispiel für besonders ungünstige Bedingungen: In Südserbien mit schätzungsweise 2,5 Millionen ha. Waldflächie, vorwiegerad Buschwald sowie Niedrer- und Mitterwald, Almen und Ödland, nur etwa 250.000 ha Hochwald (Buchen- und Nadelholz), bestanden im Jahre 1928 14 Forstverwakungen mit Waldflächen von je 100.000 bis 150.000 ha! Krstić O., Übersicht über die Forstwirtchaft lin Südserbien, Sumarski list 52, S. 11 – 23, 1928.
Flury, Die forstlichen Verhältnisse der Schweiz, Zürich 1925, S. 37.
Schlatter A. J., Einige Gedanken über die Bewirtschaftung der Hochgehirgs-waldumgen, Schweiz. Zeitschr. f. Forstw. 89, S. 305 – 322, 1938. „Das Wichtigste ist die rationelle Wegerschließung. Dadurch werden die schädlichen Einflüsse des Holzrückens behoben.“
Schönwiese H., Wirtschaftsnot und Forstbetrieb, Österr. Vierteljfahresschr. f. Forstw. 82, 1932, S. 33 – 39.
Köstier, Wirtschaftslehre des Forstwesens, Berlin 1943, S. 115.
Bühler, Waldbau, I. Bd., 1918, S. 231.
Schweiz. Zeitsdlr. f. Forstw., 1938, S. 379 – 384, Bericht: Forstarchiv 1939, S. 39.
Stojanoff W., Die Buchenfrage anderwärts und bei uns (Bukowijat wâpros drugade i u nas.), Lessowodska nnissal 5, S. 81 – 93, 1936, Mit dtsch. Zus.
J. Fröhlich schätzt das Ausmaß der mangelhalft wieder in Bestand gebrachten und daher ergänzungsbedürftigen ehemaligen Schkgflächen in früheren Urwäldern Süd-osteuropas auf rundlMillion ha. Intern. Holzmarkt 1942, Nr. 24/25, S. 23 – 29.
Vgl. auch Böhm A., Die Betriebseinrichtung in ausgedehntem Urwaldkom-plexen ... und Opletal, Das forstliche Bringungswesen in der Bukowina, beides : Österr. Vierteljahresschr. f. Forstw. 47, 1897, S. 289 ff., 301 ff. (Referate anläßlich der Lehrreise des Österr. Reichsforstvereins in die Bukowina).
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1950 Springer-Verlag Wien
About this chapter
Cite this chapter
Tschermak, L. (1950). Waldbaulich wichtige Lebenserscheinungen des Bestandesmaterials. In: Waldbau auf Pflanzengeographisch-Ökologischer Grundlage. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-24720-4_4
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-24720-4_4
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-662-22787-9
Online ISBN: 978-3-662-24720-4
eBook Packages: Springer Book Archive