Zusammenfassung
Das Gesetz der elektrischen Wirkung, welches in der ersten Abhandlung über Elektrodynamische Maassbestimmungen (Leipzig 1846)1) ausgesprochen worden, ist von verschiedenen Seiten geprüft und mehrfach abgeändert, auch zum Gegenstand allgemeinerer Betrachtungen und Spekulationen gemacht worden, die noch keineswegs als abgeschlossen anzusehen sein dürften. Die folgende Abhandlung beschränkt sich im ersten Abschnitte auf eine Erörterung des Verhältnisses dieses Gesetzes zum Princip der Erhaltung der Energie, dessen grosse Wichtigkeit und Bedeutung besonders in der mechanischen Wärmetheorie hervorgetreten ist. Da behauptet worden war, dass jenes Gesetz mit diesem Principe im Widerspruch stände, so ist nachzuweisen versucht worden, dass kein solcher Widerspruch Statt finde. Jenes Gesetz gestattet vielmehr, dem Principe der Erhaltung der Energie noch einen Zusatz beizufügen, und dasselbe so umzuformen, dass seine Anwendung auf jedes Paar von Theüchen keineswegs blos auf die Zeit beschränkt ist, wo ein solches Paar durch andere Körper weder Gewinn noch Verlust an lebendiger Kraft erleidet, sondern immer gilt, unabhängig von den mancherlei Beziehungen, in welche beide Theilchen zu anderen Körpern treten können.
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Literatur
[Wilhelm Weber’s Werke, Bd. III, p. 25.]
[Wilhelm Weber’s Werke, Bd. III, p. 157.]
[Wilhelm Weber’s Werke, Bd. III, p. 212.]
Von diesem Gesetze des elektrischen Potentials ist auch Beer in der Einleitung in die Elektrodynamik abgegangen. Siehe „Einleitung in die Elektrostatik, die Lehre vom Magnetismus und die Elektrodynamik von August Beer. Nach dem Tode des Verfassers herausgegeben von Julius Plücker.“ Braunschweig 1865, S. 250. — Das Gesetz des Potentials als Grundgesetz an die Spitze zu stellen0 und das Gesetz der Kraft daraus abzuleiten, dürfte kein Bedenken finden. In manchen Beziehungen lässt sich von der physischen Existenz der durch das Potential ausgedrückten Arbeit mit mehr Recht sprechen, als von der physischen Existenz einer Kraft, von der man nur sagen kann, dass sie physische Verhältnisse der Körper zu ändern sucht.
In der sehr lehrreichen Schrift des Herrn Tait: Sketch of thermodynamics, Edinburgh 1868, findet sich pag. 76, mit Beziehung auf die von Riemaxx und Lorenz m Poggendorfe’s Annalen 1867 erschienenen Untersuchungen, folgende Stelle: But the investigations of these authors are entirely based on Weber’s inadmissible theory of the forces exerted on each other by moving electric particles, for wich the conservation of energy is not true — while Maxwell’s result is in perfect consistence with that great principle. Diese Behauptung des Herrn Tait erscheint mit Obigem in Widerspruch. Herr Tait hat S. 56 desselben Werks angeführt, dass Helmholtz die Lehre von der Energie auf Newton’s Princip und auf folgendes Postulat gegründet habe: Matter consists of ultimate particles which exert upon each other forces whose directions are those of the lines joining each pair of particles, and whose magnitudes depend solely on the distances between the particles. Es leuchtet der Widerspruch des elektrischen Grundgesetzes mit diesem Postulate wohl ein, aber keineswegs mit dem Principe der Erhaltung der Energie, was Herr Tait verwechselt zu haben scheint.
[Wilhelm Weber’s Werke, Bd. IV, p. 91.]
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Weber, W. (1894). Elektrodynamische Maassbestimmungen insbesondere über das Princip der Erhaltung der Energie. In: Wilhelm Weber’s Werke. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-24694-8_8
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