Zusammenfassung
Man ist schon durch die alltäglichsten Erfahrungen berechtigt, anzunehmen, dass ein Schall in derjenigen Richtung am deutlichsten hörbar sein werde, in welcher die Luft von dem Schall erregenden Körper gestossen wird, und in welcher sich also der Schall erregende Körper selbst hin und her bewegt; so dass man z. B. die Stimme eines Menschen in derjenigen Richtung weiter und deutlicher vernimmt, in welcher er ruft, in den übrigen desto weniger weit und deutlich hört, je mehr sie sich von der Richtung der ursprünglich erschütterten Luft entfernen. Eine Stimmgabel macht zwar von dieser Regel eine scheinbare Ausnahme, indem man den Schall nicht nur in der Richtung, in welcher die beiden Zinken hin und her schwingen, sondern auch nach beiden Seiten derselben, d. h. in einer Richtung, welche auf die vorige senkrecht steht, sehr deutlich und weit hört, und oft in der letzteren Richtung deutlicher und weiter vernimmt, als in der ersteren2). Herr Dr. Chladni hat diese scheinbare Ausnahme, auf welche mein Bruder und ich in der von uns herausgegebenen Wellenlehre3) aufmerksam gemacht hatten, in Kastner’s Archiv4) sehr genügend erklärt, indem er darauf aufmerksam macht, dass eine ihren tiefsten Ton gebende Stimmgabel so schwinge, dass ihre Zinken sich bald einander nähern und dadurch die Luft aus dem zwischen ihnen liegenden verengerten Zwischenraume austreiben, bald sich von einander entfernen und dadurch Luft in den zwischen ihnen liegenden vergrösserten Raum hineinziehen, und auf diese Weise die Luft in der Querrichtung der Stimmgabel hin und her stossen.
Hierzu Tafel III.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Siehe Schweigger’s Jahrbuch der Chemie und Physik, XVI, p. 108, 1826.
bis 275. W. Webeit’s Werke V.
Bd. 7, Heft I, p. 92.
S. Bd. XVI dieses Jahrbuches, p. 111. ’V. Weber’s Werke I, p. 62.
Siehe, was Ciiladni darüber sagt, in Kast\En’s Archiv, Bd. S, Heft 1, p. 102.
An dieser Stelle liegt genau der Schwingungsknoten des Stabes, wenn er frei schwingend seinen Grundton giebt.
An dieser Stelle liegt genau ein Schwingungsknoten des Stabes, wenn er seinen zweiten Flageoletton giebt, d. h. wenn er vier Schwingungsknoten bildet.
Siehe S. 72, wozu die Tiefe des Tones der Stimmgabel nützte.
W. Weiser’s Werke I, p. 62.
Wegen der kleinen Exkursionen der Zinke, welche während der Beobachtungen nie mehr als Linie betrug, fallen diese beiden Linien Fig. 19 so dicht an einander, dass sie nicht von einander unterschieden werden konten. Bei ab Fig. 19 ist ihr Abstand von einander am grössten, und da kann er nie mehr als Linie betragen haben.
Kastnrac’s Archiv, Bd. VII, Heft 1, p. 94.
Dieses leugnet Chladnr mit Recht in KASTNrn’S Archive Bd. VIII, Heft 1, p. 102, indem er sagt, misere Erscheinung zeige sich auch au einfachen Stäben.1) W. Wmiau’s Werke I, p. 62.
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1892 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Weber, W. (1892). Ueber Unterbrechungen der Schallstrahlen in der, transversal schwingende Stäbe und Gabeln umgebenden, Luft. In: Wilhelm Weber’s Werke. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-24691-7_4
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-24691-7_4
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-662-22760-2
Online ISBN: 978-3-662-24691-7
eBook Packages: Springer Book Archive