über Stromaufnahme in Metallrohrleitungen und verwandte Erdungsfragen

Zusammenfassung

In der elektrotechnischen Praxis spielen vielfach Aufgaben der Fortleitung von Strömen — seien es Betriebströme oder Kapazitätströme — durch die Erde eine große Rolle, ohne daß noch eine theoretisch befriedigende Behandlungsweise dieser Fragen vorliegt. Gerade in diesem Gebiet aber ist, wie wir sehen werden, die Erfassung der Vorgänge auf Grund der Vorstellungen der theoretischen Elektrizitätslehre nicht zu entbehren. Die praktischen Gesichtspunkte, die wir dabei im Auge haben, sind u. a. folgende: Der Weg des aus den Schienen elektrischer Bahnen oder geerdeter Leitungsanlagen austretenden Stromes wird in der Erde mitbestimmt durch die in der Erde sonst vorhandenen Metallmassen, wie Wasserleitungsrohre und andere. Der Übertritt des Stromes hat einerseits eine Gefährdung dieser Anlagen zur Folge und verdient deshalb Beachtung, andererseits beeinflußt er auch rückwärts die Verhältnisse an den Stromaustrittstellen, den Erdungen der Leitungen bzw. der Schienen. Für die Güte der Erdungen ist es z. B. günstig, wenn durch nahe vorbeiziehende Rohrstränge der „Erdwiderstand“ der Erdung herabgesetzt wird. Eine ähnliche Wirkung hat es, wenn absichtlich, wie dies neuerdings vorgeschlagen wird, die zu erdenden Masten mit im Boden verlegten Eisenbändern verbunden werden. Man kann damit eine erhebliche Herabsetzung der im Erdschlußfall im Mast verbleibenden Spannung „gegen Erde“, die als Gefahrenspannung bei Berührung in Betracht kommt, erreichen¹).