Zusammenfassung
Vor etwa 20 Jahren fanden die Isolieröle Eingang in die Starkstromtechnik. Im großen und ganzen mit Erfolg. Der Grund lag nicht darin, daß etwa ein tieferer Einblick in das Wesen der Isolieröle und der Vorgänge des Durchschlags überhaupt vorhanden gewesen wäre, sondern darin, daß damals noch mit mäßigen Spannungen gearbeitet wurde, die heute kaum mehr als Hochspannung angesehen werden. Diesen gegenüber waren die damals erhältlichen und verwendeten Öle selbst in mäßiger Güte noch von erheblicher Sicherheit gegen Durchschlag. Mißerfolge gab es natürlich auch, aber man erkannte sehr bald, daß es hauptsächlich zwei Umstände waren, die die Öle in ihrer Brauchbarkeit herabsetzten: unvollkommene Reinigung der Öle nach dem Raffiniervorgang und Wasserhaltigkeit derselben. Demgemäß verlangte man von den Ölwerken die Lieferung säurefreier Öle. Man verstand darunter die Abwesenheit von Mineralsäureresten aus dem Waschvorgang der Rohdestillate mit H 2 SO 4. Daß die Säurereste in den Ölraffinerien durch Behandlung mit Alkalien entfernt wurden und die Öle zwar säurefrei, aber nicht alkalifrei zu sein brauchten, fand merkwürdigerweise keine Erwähnung. Dagegen fand die als schädlich erkannte Gegenwart von Wasser im Öl dauernde Beachtung, und die Forderung nach wasserfreiem Öl war zu jeder Zeit gleichbedeutend mit der Zulässigkeit der Verwendung in Hochspannungsapparaten. Das Verlangen nach einem säurefreien Öl war eine gute Forderung, und ihr verdankte man die überaus erfolgreiche Wirkung der Isolieröle bei der Überwindung aller mit wachsender Hochspannung mehr und mehr auftretenden Schwierigkeiten.
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Friese, R.M. (1922). Über Durchschlagsfestigkeit von Isolierölen. In: Harries, C.D. (eds) Wissenschaftliche Veröffentlichungen aus dem Siemens-Konzern. Wissenschaftliche Veröffentlichungen aus dem Siemens-Konzern. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-24679-5_19
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