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Theater am markgräflichen und kurfürstlichen Hof in Carolsruhe 1719–1806

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Karlsruher Theatergeschichte

Zusammenfassung

Die Geschichte des markgräflichen Hoftheaters in der neuen Residenz Carolsruhe — der „Tochter“ der alten Markgrafenstadt Durlach mit ihrer Hofbühne in der Karolsburg — beginnt mit einer theatergeschichtlichen Rarität: es ist die Gleichzeitigkeit eines Theaterbaus und einer Stadtgründung vor 267 Jahren am 17. Juni 1715. Das neue Hoftheater lag im Ostflügel des von dem markgräflichen Schloßbaumeister Jacob Friedrich von Batzendorf in den Jahren 1715–1718 erbauten neuen Residenzschlosses zwischen dem massiven Corps de Logis und dem Ballsaal; es war teilweise nur in Fachwerk ausgeführt und 160 Schuh lang. Die Malereien im Theater stammten von den Durlacher Hofmalern Andreas Lechler und Giacomo Fabris, dem „außer der Machung der Maschinen und Condekorationen auf dem Theatro und in den Opern auch die Ausführung aller und jeder Mahlerey“ oblag. Am 13. Januar 1719 wurde das Theater eröffnet mit dem Singspiel „Celindo oder die hochgepriesene Gärtnertreue“, jenem „musikalischen Divertissement“, das schon 1713 im alten Schloß in Durlach gegeben worden war. Die Wiederholung zur Eröffnung des Hoftheaters im neuen Schloß galt diesmal auch dem Stadtgründer Carl Wilhelm, einem Markgrafen, der nun im Genuß des Friedens Theater, Musik und Ballett ebenso leidenschaftlich liebte wie seine Blumengärten und Tiergehege. Sein Zeitgenosse Johann Daniel Schöpf-lin rühmte von ihm, die große Mutter Natur sei unschlüssig gewesen, ob sie „einen Herkules oder einen Sohn der Venus“ bilden sollte, und tat schließlich beides. Die Großen des alten Europa wußten noch um die gesellschaftsbildende Kraft farbig bewegter, phantasievoller Feste. Manche der rauschhaften Schaugepränge drangen bis in die private Sphäre des Fürsten. So scheuten sich auch in der Karlsruher Wiederholung der Durlacher Celindo-Aufführung die beiden bäuerlichen Paare nicht, in ihre derben Ansichten über Liebe und Ehe einige pikante Anspielungen auf das Leben am Hofe einfließen zu lassen. Der Titel der Celindo-Wiederholung in Karlsruhe lautet:

„Celindo hoch-gepriesene Gärtner-Treue, in einem musikalischen Divertissement vor einigen Jahren in dem Carolinischen Lust-Garten zu Durlach, und anjetzo von neuen auf dem Hochfürstl. Markgräf. Baden-Durlachischen Theatro zu Carols-Ruhe fürgestellet den 13. Januarii 1719“.

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Günther Haass Wilhelm Kappler Bernhard Müller Marie Salaba Hansmartin Schwarzmaier

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© 1982 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

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Haass, G. (1982). Theater am markgräflichen und kurfürstlichen Hof in Carolsruhe 1719–1806. In: Haass, G., Kappler, W., Müller, B., Salaba, M., Schwarzmaier, H. (eds) Karlsruher Theatergeschichte. Braun-Verlag, Karlsruhe. https://doi.org/10.1007/978-3-662-24608-5_2

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