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Die südwestdeutsche Presse in der Umbruchzeit des Jahres 1945

Ein Beitrag zum Thema „Zeitgeschichte und Landesgeschichte“

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Landesgeschichte und Zeitgeschichte
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Zusammenfassung

Die Landesgeschichte hat, kaum daß sie als eigenständige wissenschaftliche Disziplin ins Leben getreten ist, so gut wie alle historischen Einzelbereiche in ihren Besitz genommen, und die Frage nach den landesgeschichtlichen Aspekten allgemeinhistorischer Fragestellungen hat sich gleichsam umgekehrt und geriet zu der Feststellung, daß jegliches historische Thema sich im Lokalen, sozusagen im Mikrokosmos wiederspiegele, ja in ihm besonders deutliche Konturen gewinne. Man erkannte, daß Verfassungsgeschichte, daß Sozial- und Wirtschaftsgeschichte des Mittelalters gerade dort ihre besten Ergebnisse erzielt haben, wo mit den Mitteln moderner Landesgeschichte die Phänomene im Detail untersucht werden konnten und in dieser Sicht Zusammenhänge erschlossen, die anders gar nicht erkennbar gewesen wären. Walter Schlesinger hat diesen wissenschaftsgeschichtlichen Vorgang treffend beschrieben, und es ist kein Zufall, daß er dies in einem Artikel tat, der Rudolf Kötzschke gewidmet war, und daß er die von diesem und von Hermann Aubin ausgehende Begründung und Definition von „Landeskunde“ auch seinen eigenen Darlegungen zugrundegelegt hat1. Damit war in der Tat ein durchaus neues methodisches Vorgehen angesprochen, und dies sollte auch hier einleitend herausgestellt werden, um der Annahme vorzubeugen, man habe mit der Verwendung des Terminus „Landesgeschichte“ oder „Geschichtliche Landeskunde“ etwas Althergebrachtes und Selbstverständliches unter einem neuen Etikett neu verkauft.

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Hinweise

  1. W. Schlesinger, Verfassungsgeschichte und Landesgeschichte. In: Hess. Jahrb. für Landesgesch. 3 (1953). Zur Definition auch: O. Redlich, Landeskunde und Geschichtswissenschaft. In: Jahrb. für Landesk. von Niederösterr. 1924; R. Kötzschke, Nationalgeschichte und Landesgeschichte, in: Thür.-sächs. Zeitschr. für Geschichte und Kunst 13 (1923/24); Fr. Steinbach, Die Aufgaben der landesgeschichtlichen Geschichtsvereine (1952), neu abgedr. in den Collectanea Franz Steinbach (1967) S. 18-29; K. Lechner, Sinn und Aufgabe der geschichtlichen Landeskunde, in: MIÖG 58 (1950) S. 159–184; H. Schienger, Die geschichtliche Landeskunde im System der Wissenschaften. In: Geschichtliche Landeskunde und Universalgeschichte. Festgabe für H. Aubin (Hamburg 1950). Fast alle diese Aufsätze sind neu abgedruckt in dem 1978 ersch., von P. Fried hrsg. Sammelband: Probleme und Methoden der Landesgeschichte (Wege der Forschung 492, Wissensch. Buchgesellschaft Darmstadt). Vgl. nunmehr den Festvortrag von Adolf Laufs, Geschichtliche Landeskunde-Aufgabe und Leistungen, den dieser am 8. 6. 1979 bei der Festakademie anl. des 25-jährigen Bestehens der Kommission für geschichtliche Landeskunde in B.-W. in Stuttgart gehalten hat.

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  2. H. K. Schulze, Die Grafschaftsverfassung der Karolingerzeit in den Gebieten östlich des Rheins (1973) S. 15 ff., der in einem „Jahrhundertproblem“ der Geschichtsforschung, der Grafschaftsproblematik, nach minutiösen Einzelforschungen wieder zu den von F. L. Baumann gestellten Ausgangsfragen und-beobachtungen zurückkehrte. Vgl. M. Schaab in ZGO 122 (1974) S. 358 ff.

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  3. Die Auswanderungsproblematik hat sich in den letzten Jahren gerade diesem Aspekt zugewandt; vgl. W. Hacker, Die Auswanderung nach Südosteuropa aus der Sicht Südwestdeutschlands im 18. Jahrhundert, in: Südostdeutsches Archiv 14 (1971) S. 122–144.

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  4. sowie dessen Vortrag „Zur Auswanderung aus Baden im 18. Jahrhundert“ am 15. 12. 1978 vor der Arbeitsgemeinschaft für geschichtl. Landeskunde am Oberrhein. Die Publikationen von W. Hacker sind rez. von K. Scherer in ZGO 125 (1977) S. 453 ff. Zur Amerika-Auswanderung ist zu verweisen auf den Vortrag von Karl Scherer, Auswanderung aus dem ober-und mittelrheinischen Gebiet im 18. und 19. Jahrhundert, am 2. 7. 1976 vor der Arbeitsgemeinschaft für geschichtl. Landeskunde am Oberrhein (Protokoll Nr. 169 nicht ersch.). Zahlreiche landesgeschichtl. Probleme sind angesprochen in dem von der Landesarchivdirektion Baden-Württ. hrsg. Sammelband „USA und Baden-Württemberg in ihren geschichtlichen Beziehungen“ (Stuttgart 1976), darin insbes. der Aufsatz von H. Ehmer, Die Auswanderung aus Südwestdeutschland nach Nordamerika, S. 41 ff. Die Auswanderungsproblematik sei hier angesprochen, da in ihr deutsche Geschichte und außereuropäische Geschichte, Landesgeschichte sowie Sozial-und Wirtschaftsgeschichte eng verklammert sind — in diesem Sinne wird auf das Thema auch im Rahmen der „Arbeitsgemeinschaft für geschichtl. Landeskunde am Oberrhein“, zurückzukommen sein.

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  5. Gerade in diesen Fragen besteht eine erhebliche Kluft zwischen den von sozialgeschichtlichen Impulsen gesteuerten Fragen moderner Geschichtsschreibung und der lokalen Forschung; dies wurde methodisch angesprochen in dem Vortrag von W. Schieder, Das Hambacher Fest. Liberalismus als politischer Protest am 20. 1. 1978 vor der Arbeitsgemeinschaft, inzw. gedruckt unter dem Titel: Der rheinpfälzische Liberalismus von 1832 als politische Protestbewegung, in: Vom Staat des Ancien Regime zum modernen Parteienstaat. Festschrift für Th. Schieder (1978) S. 169-195. Zum Stand der Diskussion über 1848/49 vgl. G. Richter, Revolution und Gegenrevolution in Baden 1849, in: 2GO 119 (1971) S. 387–425. Die lokale Literatur (s. Lautenschlager-Schulz, Bad. Bibl. 7, 1976 S. 91 ff.) orientiert sich v.a. an einigen Ausstellungen, so der Ausstellung der Stadt Karlsruhe „Die badische Revolution 1848–49“ mit einem als Veröff. des Karlsruher Stadtarchivs Bd. 2 ersch. Katalog. In diesem Zusammenhang ist hinzuweisen auf die Ausstellung von 1948 im Kurhaus Baden-Baden mit zweisprachigem, französ.-deutschen Katalog „Die Revolution von 1848–49 in Südwestdeutschland“ (Lehrmittel-Verlag Offenburg-Mainz 1948). Gerade bei dieser Fragestellung sind im lokalen Bereich viele Detailbeobachtungen gemacht worden, die von der Geschichtsforschung unbeachtet geblieben sind, während diese von der lokalen Forschung wiederum in Fragestellung und Methode kaum aufgenommen worden ist. Hierzu vgl. neuerdings F. Vollmer, Vormärz und Revolution 1848/49 in Baden (1979).

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  6. M. Schaab, Die Herausbildung einer Bevölkerungsstatistik in Württemberg und Baden während der ersten Hälfte des 19. Jahrh., in: ZWLG 30 (1971) S. 164–200. und Ders., Die Anfänge einer Landesstatistik im Herzogtum Württemberg, in den badischen Markgrafschaften und in der Kurpfalz, in: ZWLG 26 (1967) S. 96 ff.

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  7. H. Rothfels, Zeitgeschichte als Aufgabe. In: Vjh. für Zeitgeschichte 1 (1953) S. 1–8.

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  8. Vgl. auch F. Ernst, Zeitgeschehen und Geschichtsschreibung, in: Die Welt als Geschichte 17 (1957) S. 137 ff. und E. Jäckel, Begriff und Funktion der Zeitgeschichte, in: Die Funktion der Geschichte in unserer Zeit. Festschrift für K. D. Erdmann (1975) S. 162-176; P. Kluke, Aufgaben und Methoden zeitgeschichtlicher Forschung, in: Europa-Archiv 10 (1955) S. 7434.

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  9. E. Nolte, Zeitgeschichtsforschung und Zeitgeschichte, in: Vjh. für Zeitgesch. 18 (1970) S. 1–11.

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  10. Vgl. E. Schulin, Zeitgeschichtsschreibung im 19. Jahrhundert, in: Festschrift für H. Heimpel 1 (1971) S. 102–139.

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  11. Hierzu allg. W. Mommsen, Die Nachlässe in den deutschen Archiven 1 (= Schriften des Bundesarchivs 17, 1971); zu Baden-Württemberg vgl. G. Haselier, Schriftliche Nachlässe in den baden-württembergischen Staatsarchiven, in: ZWLG 32 (1973) S. 214–239. Für den hier behandelten Zeitraum sind vor allem hervorzuheben die Nachlässe Reinhold Maier, Wilhelm Keil und Wilhelm Simpfendörfer im Hauptstaatsarchiv Stuttgart sowie die Nachlässe Hermann Veit, Alfred Bund und Heinrich Köhler im GLA Karlsruhe.

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  12. A. v. Harnack, Kritik von Memoiren und Tagebüchern (1950). M. Braubach, Memoiren zur neuesten Geschichte, in: Hist. Jahrb. 70 (1951) S. 388 ff.; W. Hubatsch, Deutsche Memoiren 1945–1953 (Geschichte und Politik, Heft 8, 1954).

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  13. Im Hinblick auf die französische Besatzungspolitik formulierte dies etwa Carlo Schmid, Deutschlands Weg seit 1945, in: Politik als geistige Aufgabe. Ges. Werke Band 1 (1973) S. 321 f.

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  14. Als Beispiel für die eine Methode mag das Anm. 46 gen. Buch von B. Luckmann gelten, für die andere E. O. Bräunche, Die Entwicklung der NSDAP in Baden bis 1932/33, in: ZGO 125 (1977) S. 331–375.

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Schwarzmaier, H. (1980). Die südwestdeutsche Presse in der Umbruchzeit des Jahres 1945. In: Schwarzmaier, H. (eds) Landesgeschichte und Zeitgeschichte. Braun-Verlag, Karlsruhe. https://doi.org/10.1007/978-3-662-24607-8_4

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