Zusammenfassung
Diese Methode ist ein integraler Bestandteil kognitiver Therapie. Es werden damit Ereignisse erfaßt, die unangenehme Emotionen (z. B. Angst, Niedergeschlagenheit) auslösen. Diese Emotionen werden benannt und ihre Stärke eingeschätzt. Das erste Ziel, das mit diesen Protokollbogen verbunden ist, liegt in der Selbstbeobachtung (s. 111.3 1: Selbstbeobachtung) von Affektäußerungen und in dem richtigen Benennen von Emotionen. In einem weiteren Schritt werden die automatischen Gedanken zu den negativ erlebten Situationen und den damit verbundenen Emotionen in Bezug gesetzt. Dabei geht es um das Erkennen von solchen automatisch ablaufenden Bewertungsprozessen, die zwischen der erlebten Situation und den daraus entstehenden Emotionen vermitteln. Der Begriff der „automatischen Gedanken“ hängt eng mit einem kognitiven Verständnis von Emotionen und psychischen Problemen zusammen. Nach dieser Auffassung hängen die Entstehungs-und die aufrechterhaltenden Bedingungen von psychischen Störungen mit gelernten, realitätsinadäquaten, ungenauen, unlogischen und verzerrten Denkmustern und Bewertungsprozessen einer Situation zusammen. Sie müssen zur Überwindung z. B. einer Depression erkannt und verändert werden. In einer weiteren Spalte des Protokollbogens werden rationalere Rekonstruktionen, d. h. unverzerrtere, realitätsangemessenere Bewertungen einer Situation vorgenommen und niedergeschrieben. Schließlich wird in der fünften Spalte des Bogens erneut eine Einschätzung des emotionalen Erlebens aufgrund der rationaleren Neubewertung vorgenommen.
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Literatur
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© 1993 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
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Hautzinger, M. (1993). Tagesprotokolle negativer Gedanken. In: Linden, M., Hautzinger, M. (eds) Verhaltenstherapie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-22591-2_53
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