Zusammenfassung
Nachdem Dalton der Atomhypothese in der Chemie einen festen Platz gesichert hatte, war das Streben der Chemiker fast ausschließlich auf eine mechanische Modelltheorie der Materie gerichtet. Wir verstehen darunter eine Theorie, bei der als wesentliche Bestandteile das Modell und die auf das Modell anzuwendende Mechanik unterschieden werden müssen. Das Modell wird durch die Angabe der „Elementarteilchen“ beschrieben, aus denen es sich aufbaut, und durch die Angabe der Kräfte, die zwischen den Elementarteilchen wirken sollen.
„Solange als noch für die chymischen Wirkungen der Materien aufeinander kein Begriff ausgefunden wird, der sich construieren läßt, d. i. kein Gesetz der Annäherung oder Entfernung der Theile angeben läßt, nach welchem etwa in Proportionen ihrer Dichtigkeiten u. d. g. ihre Bewegungen samt ihren Folgen sich im Raume a priori anschaulich machen und darstellen lassen (eine Forderung, die schwerlich jemals erfüllt werden wird), so kann Chymie nichts mehr als systematische Kunst, oder Experimentallehre, niemals aber eigentliche Wissenschaft werden, weil die Principien derselben blos empirisch sind und keine Darstellung a priori in der Anschauung erlauben, folglich die Grundsätze chymischer Erscheinungen ihrer Möglichkeit nach nicht im mindesten begreiflich machen, weil sie der Anwendung der Mathematik unfähig wird.“
Immanuel Kant
Metaphysische Anfangsgründe der Naturwissenschaft, 1786.
“The underlying physical laws necessary for the mathematical theory of a large part of physics and the whole of chemistry are thus completely known, and the difficulty is only that the application of these laws leads to equations much too complicated to be soluble.”
P. A. M. Dirac
[Proc. Roy. Soc. A 123, 714 (1929)]
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1954 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Hartmann, H. (1954). Überblick über die Entwicklung der Theorie der chemischen Bindung bis zur Anwendung der Quantenmechanik. In: Theorie der Chemischen Bindung. Struktur und Eigenschaften der Materie in Einzeldarstellungen, vol 21. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-22527-1_1
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-22527-1_1
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-662-22528-8
Online ISBN: 978-3-662-22527-1
eBook Packages: Springer Book Archive