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Psychologie pp 135–164Cite as

Phasen der Lebensspanne

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Zusammenfassung

Shakespeare, der dieses Stück im Jahre 1599 schrieb, wußte damals schon, daß die menschliche Entwicklung das ganze Leben dauert. Er teilte unser „Bühnenstück“ in „sieben Alter“ ein, das mit dem Säuglingsalter beginnt; dann folgt der „weinerliche Schulbube“ während der Kindheit, der Jugendliche als der „Verliebte“, der junge Erwachsene als der „Soldat“, „und dann der Richter“ oder die Phase des Erwachsenenalters und der Stabilität, dann das hohe Alter und schließlich „die letzte aller Szenen“, die Senilität. Shakespeare deutet sogar die allerletzte Phase, die des Todes, an. Wir brauchen nur noch die pränatale Phase hinzuzufügen, und Shakespeares Analyse stimmt mit unserer Einteilung der 8 Phasen überein, die wir in diesem Kapitel diskutieren wollen.

Die ganze Welt ist eine Bühne, Und Frauen und Männer bloße Spieler. Sie treten auf und gehen wieder ab; So mancher spielt sein Leben lang bloß Rollen, Sein Stück hat sieben Alter. Zuerst der Säugling, Der in der Amme Armen wimmert und sprudelt. Dann der weinerliche Schulbube, der mit seinem Ranzen

Und mit glattem Morgenantlitz wie die Schnecke Unwillig zur Schule kriecht. Dann der Verliebte, Der wie ein Ofen seufzt, mit einem Jammerlied Auf seiner Liebsten Augenbrauen. Dann der Soldat, Voll saftiger Flüche und bärtig wie ein Leopard, Auf Ehre eifersüchtig, schnell im Händel,

Die Seifenblase des Ruhmes bis in die Mündung Der Kanone suchend. Und dann der Richter, den Mollig runden Bauch reihenweise mit Kapaun gefüllt, Mit strengem Blick und formgerechtem Bart, Voll weiser Sprüche und neuester Exempel, so Spielt dieser seine Rolle. Das sechste Alter bringt Den hageren und besockten ersten Schritt zum Kontertanz,

Mit der Brille auf der Nase und dem Beutel an der Seite, Die jugendliche Hose wohl geschont, die Welt zu weit Für die geschrumpften Schenkel; die tiefe Männerstimme Zum kindischen Sopran verwandelt, im Ton voll Piepsen und Voll Pfeifen. Die letzte aller Szenen,

Mit der die seltsam wechselnde Geschichte schließt, Ist zweite Kindheit, gänzliches Vergessen, Ohn‘ Zahn, ohn’ Augen, Geschmack und alles.

[Shakespeare: As You like It (dt. Wie es euch gefällt), 2. Akt, Szene VII]

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© 1983 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

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Zimbardo, P.G. (1983). Phasen der Lebensspanne. In: Angermeier, W.F., Brengelmann, J.C., Thiekötter, T.J. (eds) Psychologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-22368-0_4

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