Zusammenfassung
In der Bundesrepublik Deutschland leben etwa 150000 Herzschrittmacherträger. Allein im Jahr 1987 wurden laut Jahresbericht des Zentralregisters „Herzschrittmacher“ (Irnich u.Batz 1988) 26300 Schrittmachererstimplantationen in der BRD vorgenommen. Im selben Jahr gab es bereits 15 Schrittmacheranbieter in der BRD, und die Anzahl der Schrittmachermodelle hatte sich auf 180 erhöht. Durch die hieraus resultierende Angebotsvielfalt und durch den rapiden technischen Fortschritt hat sich die Herzschrittmachertherapie in jüngster Zeit komplex weiterentwickelt. Während es bei Einführung der implantablen Herzschrittmacher 1958 noch um die reine Lebenserhaltung bzw. -verlängerung ging (viele Adams-Stokes-Anfälle hatten bis zu diesem Zeitpunkt noch zu einem letalen Ausgang geführt), geht es heute — nachdem sich die Herzschrittmachertherapie als eine der wertvollsten Therapieformen in der Kardiologie erwiesen hat — darum, zusätzlich die Hämodynamik und in der Folge die Lebensqualität des Patienten zu verbessern. Dies läßt sich jetzt durch entsprechende Frequenzanpassung mittels eines möglichst physiologischen Sensors erreichen, der dem Schrittmacher angibt, welche Stimulationsfrequenz in der jeweiligen Situation hämodynamisch die günstigste ist. Die modernen Herzschrittmacher erleichtern so das Gehen, Treppensteigen und schlechthin ein Leben unter Belastung. Diese Taktgeber oder „Dirigenten“ des Herzens werden zunehmend feinfühliger und ermöglichen eine noch präzisere patientenbezogene Frequenzsteuerung (Frequenzadaptation) zur Behebung von Funktionsstörungen des Herzens. Es überrascht daher nicht, daß auch jüngere Patienten von einem Herzschrittmacher profitieren, zumal viele von ihnen wieder in ihr aktives Berufsleben integriert werden können.
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Fischer, W. (1989). Allgemeine Vorbemerkung und Einleitung. In: Praxis der Herzschrittmachertherapie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-22324-6_1
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