Zusammenfassung
Die Augenheilkunde bietet einige Besonderheiten. Die Feinheit und Empfindlichkeit des Organs verbieten Derbheit bei der Untersuchung und Behandlung. Das Auge ist klein. Bei der Untersuchung und bei Operationen blickt der Arzt meist durch das Mikroskop. Er sieht Feinheiten, die anderen Fächern der Medizin unsichtbar bleiben. In der Hornhaut erkennt man Nerven. Die Netzhaut erscheint bei der gewöhnlichen Untersuchung mit dem Augenspiegel bereits in 16facher Vergrößerung. Kapillaren werden sichtbar. Das Untersuchungsmikroskop erlaubt die Mikroskopie des lebenden Organs. Die Blutströmung in der Bindehaut, die durch die Verdünnung mit Kammerwasser sichtbar ist, oder das mikroskopische Bild der in steter Bewegung spielenden Iris sind Anblicke von großer Schönheit, die den Betrachter Ehrfurcht vor der Natur empfinden lassen. Die Möglichkeit, so klare Befunde zu erheben, veranlaßt ihn zu exaktem Beobachten und genauem ätiologischen und therapeutischen Denken.
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Schieck, F., Engelking, E. (1975). Die Augenheilkunde. In: Grundriß der Augenheilkunde. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-21974-4_1
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