Zusammenfassung
Kinder sind gemäß § 19 StGB bis zum 14. Lebensjahr grundsätzlich und ohne Ausnahme schuldunfähig. Schuldfähigkeit im Sinne des Gesetzes ist erst ab dem 14. Lebensjahr gegeben. Doch gilt für die Altersgruppe der 14-bis 17jährigen zunächst nur eine bedingte strafrechtliche Verantwortlichkeit, indem in dieser Altersgruppe für jede einzelne Tat und bezogen auf das konkrete Geschehen die entsprechende Reife positiv festzustellen ist. Gelingt dies nicht, haben Jugendliche bis zum Alter von 17 Jahren weiterhin als schuldunfähig zu gelten. Erst ab 18 Jahren wird grundsätzlich und ohne Überprüfung eine Schuldfähigkeit als generell gegeben angenommen. Parallel zur Überprüfung des Entwicklungsstandes ist im Hinblick auf die Schuldfähigkeit sowohl für Jugendliche als auch für Heranwachsende und Erwachsene gemäß der §§ 20 und 21 StGB zu überprüfen, ob ggf. krankhafte Störungen der Geistestätigkeit die Schuldfähigkeit zum Tatzeitpunkt beeinträchtigt hatten (siehe Kap. 4.1, Seite 115 und Kap. 5.1.2, Seite 142).
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Schütze, G., Schmitz, G. (1999). Strafrechtliche Verantwortlichkeit, Strafreife und schädliche Neigungen. In: Lempp, R., Schütze, G., Köhnken, G. (eds) Forensische Psychiatrie und Psychologie des Kindes- und Jugendalters. Steinkopff, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-21913-3_14
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