Zeigen heparinbeschichtete Oberflächen einen Vorteil bezüglich der Biokompatibilität der extrakorporalen Zirkulation?

Zusammenfassung

Die Anwendung der EKZ führt zu der Aktivierung einer Reihe von biologischen Systemen (s. Einleitung Roller-/Zentrifugalpumpe). Die Morbidität von Patienten nach herzchirurgischen Eingriffen wurde mit dem Grad der Komplementaktivierung in Verbindung gebracht [1], daher wurde das Maß der Biokompatibilität der EKZ oft mit dem Ausmaß der Komplementaktivierung gleichgesetzt. Darüber hinaus wurde aber auch die Bedeutung der Aktivierung der Gerinnung [2], von intraoperativen Mikroembolien (z.B. [3]) und der Freisetzung von Zytokinen (z.B. [4]) als Ausdruck der Biokompatibilität definiert. Die Verwendung heparinbeschichteter Materialien bietet die theoretische Möglichkeit, dass durch geringere Kontaktaktivierung (Faktor XIIa/Kallikrein) eine verringerte Aktivierung der Komplementkaskade, des Kininsystems und des intrinsischen Gerinnungssystems erreicht werden könnte. In-vitro-Studien konnten eine deutliche Reduktion der Aktivierung vom Komplementsystem (z.B. [5]) und der Gerinnung (z.B. [6]) bei Verwendung heparinbeschichteter Oberflächen zeigen. Ziel dieser Übersicht soll die Prüfung sein, ob die Verwendung heparin-beschichteter Oberflächen zu einer Verbesserung der Biokompatibilität im klinischen Einsatz führt.