Zusammenfassung
Die ersten Beschreibungen der Schilddrüsenüberfunktion durch Flajani (1802), Graves (1935) und von Basedow (1840) waren bereits mit Hinweisen auf krankhafte Augenveränderungen verbunden. 1885 beschrieb Sattler drei Patienten mit beidseitigem Exophthalmus ohne Schilddrüsenfunktionsstörung und machte auf eine gleichzeitig bestehende arterielle Hypertonie aufmerksam. Barker D. Hanes berichteten 1909 über 16 Pat., die an einer chronischen Nephritis litten und teils einen Exophthalmus, teils die Symptome einer Konvergenzschwäche (Möbius-Zeichen), einer Retraktion des Oberlides (Dalrympel-Zeichen), eines seltenen Lidschlages (Stellwag-Zeichen) oder ein Zurückbleiben des Oberlides beim Blick nach unten (v. Graefe-Zeichen) boten. Friedgood (1930) untersuchte die Frequenz der mit einem M. Basedow in Verbindung gebrachten Augensymptome bei 258 Pat. mit erhöhtem und 236 Pat. mit normalem Blutdruck. Er fand bei erhöhtem Blutdruck in 28,2% der Fälle ungleiche Lidspalten (bei normalem Blutdruck 9,3%), einseitigen Exophthalmus in 14,7 (4,6%), das v. Graefe-Zeichen in 13,7 (6,7%) und einen Lidspasmus in 10,0 (4,2%). Außerdem hatte er bei 15,5% der Hypertoniepatienten und bei 5,9% der normotonen Patienten den Eindruck eines beidseitigen Exophthalmus, führte aber keine Hertel-Messungen durch. Dennoch darf aus diesen kurzen historischen Angaben gefolgert werden, daß nicht alle Augensymptome endokriner Natur sind, die bei Schilddrüsenkranken beobachtet werden können. Es ist deshalb üblich (Means et al., 1963) und auch vorteilhaft, nicht-endokrine, d. h. sympathicotone Augensymptome von den endokrinen Augensymptomen zu unterscheiden. Zu den sympathicotonen Augensymptomen können folgende — die vorwiegend autonom innervierten Augenlider betreffenden — Zeichen gerechnet werden:
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Horster, F.A. (1967). Klinischer Teil. In: Endokrine Ophthalmopathie. Experimentelle Medizin, Pathologie und Klinik, vol 20. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-21874-7_3
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