Die Zelle

Zusammenfassung

Die Zelle, Cellula, ist das Bau- und Funktionselement pflanzlicher und tierischer Organismen und die kleinste Einheit, die die Eigenschaften der lebendigen Materie, nämlich Stoffwechsel, Erregbarkeit, Bewegung und Vermehrung (Reproduktion) besitzt. Die Gesamtleistung des Metazoenkörpers resultiert allerdings nicht etwa aus der Summation der Leistungen der einzelnen Zellindividuen, sondern ist das Ergebnis ihrer komplizierten und vielschichtigen dialektischen Wechselbeziehungen. Um Träger der das Leben bedingenden Eigenschaften zu sein, bedarf es einer besonderen stofflichen Zusammensetzung sowie einer komplexen Organisation der organischen Materie. die sich bis in den Molekularbereich in bestimmten und je nach Funktion wechselnden Strukturen (Funktionsformwandel) repräsentieren. Somit ist das Leben der Zelle an bestimmte Strukturen gebunden, durch die die Zelle in Abhängigkeit zur Funktion und Umgebung ihre Form erhält. Daraus erklärt sich die mannigfaltige Zellgestalt, wie kugelig, plattenförmig, prismatisch, spindelig, polygonal, verzweigt usw., sowie entsprechende Variationen der Zellgröße. Neben Zellen mit einer annähernd gleichbleibenden Form besteht der Organismus aus einer Vielzahl von Zellen, die nicht nur einen ständigen Wandel ihrer inneren Strukturen erkennen lassen, sondern auch einen laufenden Wechsel ihrer Gesamtform zeigen, womit sich meist gleichzeitig ihre Maße ändern. Zu diesen funktionell bedingten Unterschieden in Form und Größe der Zellen kommen die artspezifischen, die jedoch letztlich Ausdruck unterschiedlicher Leistungen sind. So können Zellen einen Durchmesser von nur 3–5 µm besitzen, während andere einschließlich ihrer Fortsätze (Nervenzellen) bei entsprechend großen Tieren 2 m und länger werden.