Zusammenfassung
Das wahrnehmende Erkennen von Dingen wird innerhalb der Psychologie ganz überwiegend als ein im wesentlichen konstruktiver Prozeß aufgefaßt (so z. B. Deutsch u. Deutsch 1963; Neisser 1979; vgl. auch Wimmer u. Perner 1979). Wahrnehmen ist danach alles andere als ein Fotografieren oder Filmen; das Wahrgenommene ist nicht so etwas wie eine Kopie der objektiven Reizstruktur. Vielmehr verbinden sich bei der Objektkognition elementare Vorgänge, die ihren Ausgangspunkt bei der perzeptiven Aufnahme und primären Verarbeitung der Reizinformation bzw. des Informationsinputs haben (also „bottom up“ verlaufen), mit anderen, komplizierten Prozessen, die sich sozusagen von oben nach unten vollziehen („top down“): Mit diesen Prozessen werden einlaufende Reizinformationen auf der Basis des kurz zuvor Kognizierten und der vorhandenen Erfahrungen interpretiert. Mehr noch: das in der Umwelt befindliche Objekt wird unter Verwertung der einlaufenden Reizinformation — und durch sie provoziert — auf der Basis des bereits zuvor Kognizierten und der vorhandenen Erfahrungen (re)konstruiert. Dieses kognitive Rekonstrukt eines Objekts kann u. a. in propositionaler Darstellungsweise beschrieben werden (vgl. dazu u. a. Aebli 1980, p. 163 ff.).
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Herrmann, T. (1982). Objektbenennung. In: Sprechen und Situation. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-13022-3_4
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