Zusammenfassung
In den vorangehenden Kapiteln wurde die chemische oder thermodynamische Reaktion im wesentlichen vom Standpunkt des sich ausbildenden Gleichgewichts betrachtet, ein Gesichtspunkt, der auch bei der Elektrochemie noch weitgehend im Vordergrund stand. Es bleibt uns darum noch die Aufgabe, die Geschwindigkeit näher zu untersuchen, mit der einzelne Reaktionen ablaufen. Es war schon auf S. 109 bemerkt worden, daß gelegentlich durch eine irgendwie geartete Hemmung der Reaktionsablauf stark behindert sein kann (Knallgas), so daß es nicht zur Ausbildung des eigentlichen chemischen Gleichgewichts kommt. Diese Hemmung kann dann durch geeignete Maßnahmen aufgehoben werden (Katalysator od. dgl.). Die Reaktionsgeschwindigkeit ist also vor Verwendung eines Katalysators unmeßbar klein und wird danach auf eine endliche Größe heraufgesetzt. Für die Praxis hat diese ganze Frage natürlich eine erhebliche Bedeutung, weil es nichts nützt, wenn eine Reaktion zwar prinzipiell eine gute Ausbeute ergäbe, sofern sie bis zum Gleichgewicht abliefe, wenn sie aber so langsam verläuft, daß in der Zeiteinheit kein nennenswerter Umsatz erzielt werden kann. Wir beginnen in unserer Besprechung mit den Reaktionen in Gasen, weil bei diesen die Verhältnisse im einzelnen hoch am besten zu überblicken sind.
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Schäfer, K. (1951). Chemische Kinetik. In: Physikalische Chemie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-12698-1_6
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