Zur Messung der Körnigkeit und des Wiener-Spektrums photographischer Schichten

Zusammenfassung

• 1. Zur Untersuchung der Beziehungen zwischen Korn (graininess) und Körnigkeit (granularity) sowie zur Untersuchung des Bereiches der Meßblendendimensionen, für den die Selwyn-Beziehung gilt, wurde eine Modellschicht verwendet. Sie besteht aus opaken Kreisscheiben von 19 μ Durchmesser, die nach Maßgabe von Zufallszahlen angeordnet sind.

• 2. Die Proportionalität von Korn (gemessen über die Grenzvergrößerung) und Körnigkeit (gemessen über die Effektivspannung am Multiplier des Mikrophotometers) konnte bestätigt werden.

• 3. Die Selwyn-Beziehung gilt einige Prozent genau, wenn der Blendendurchmesser 6–10 mal größer ist als die größten in merklicher Anzahl auftretenden Körner bzw. Kornkonglomerate.

• 4. Die Messung des Wiener-Spektrums der Dichteschwankungen durch Frequenz-analyse der Multiplier-Ausgangsspannung wird im Ortsfrequenz-Koordinatensystem veranschaulicht. Daran wird deutlich, daß man das Wiener-Spektrum zweckmäßigerweise mit einem langen, schmalen Spalt und die Körnigkeit mit einer kreisförmigen Lochblende mißt.

• 5. Es wird eine Methode zur Messung der Körnigkeit mit Hilfe des Integrals über das Wiener-Spektrum angegeben. Die Vorteile dieser Methode werden diskutiert.

• 6. Apparative und meßtechnische Einzelheiten der in unserem Laboratorium zur Messung der Körnigkeit und des Wiener-Spektrums verwendeten Apparatur werden mitgeteilt.

• 7. Es wird experimentell der Einfluß des Ordnungsgrades der Körner auf das Wiener-Spektrum untersucht.

Außerdem wird gezeigt, daß die Form des Wiener-Spektrums für opake Scheiben auf transparentem Untergrund die gleiche ist wie für transparente Scheiben auf opakem Untergrund.