Zusammenfassung
Bis vor ein bis zwei Jahrhunderten beherrschten religiöse oder spekulativ-philosophische Überzeugungen die Ursachenlehre der Geisteskrankheiten. Im Mittelalter und bis ins 18. Jahrhundert hinein spielte vor allem die Annahme der Besessenheit durch Dämonen oder den Teufel eine führende Rolle. In der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts waren für die wichtige Schule der Psychiker Sünde und Schuld, Selbstsucht und böswillige Hingabe an die schlechten Leidenschaften die Hauptursache der Geisteskrankheiten. Derartige Anschauungen führten oft zu den grausamsten Behandlungsversuchen, so im Exorzismus, in den Hexenverfolgungen, in den Bestrafungen Geisteskranker für ihre Sünden. (Auf Grund von derartigen uns heute fernliegenden Überlegungen kamen freilich schon Behandlungsverfahren zur Anwendung, die der modernen Schock- und Erschütterungstherapie wohl wesensähnlich waren.)
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Bleuler, E. (1955). Ursachen der psychischen Störungen. In: Lehrbuch der Psychiatrie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-12241-9_8
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