Zusammenfassung
Wir sahen bisher auf der einen Seite, wie Zellen und Gewebe unter dem Einfluß der verschiedenartigen Schädlichkeiten verändert, auf der anderen, wie die so entstandenen Degenerationen und Nekrosen durch Regeneration, Hypertrophie, Anpassung und künstlich durch Transplantation ausgeglichen werden. Eine Heilung ist aber endgültig nur möglich, wenn die ursächlichen Schädlichkeiten nicht mehr weiter wirken, sondern beseitigt werden. Denn solange sie noch da sind, dauert der Untergang der Gewebe an, und ein endgültiger Ausgleich kann nicht erfolgen. Manche Schädlichkeiten, z. B. verbrennende Gegenstände, wirken freilich nur vorübergehend, andere, vor allem die Bakterien, bleiben lange, zuweilen Jahrzehnte wirksam und würden sich noch länger, als es ohnedies der Fall ist, geltend machen, wenn sich nicht in den Geweben, in erster Linie am Gefäßbindegewebe, Vorgänge einstellten, die ihnen entgegenwirkten, ihre Tätigkeit einschränkten, ihre Beseitigung beförderten oder erzielten. Diese Vorgänge fassen wir unter der Bezeichnung „Entzündung“ zusammen. Sie ist die Antwort unseres Körpers auf den Angriff der Schädlichkeiten und umfaßt eine größere Zahl von Einzelvorgängen, auf die zum kleineren Teil schon hingewiesen wurde, die zum größeren Teil aber hier erstmalig besprochen werden. Die Vorgänge, welche eigentlich die Entzündung ausmachen, finden sich neben und zwischen den Degenerationen und Nekrosen. Sie müssen aber von ihnen scharf unterschieden werden, denn sie bringen, wenn sie auch selbst zuweilen schaden können, dem Körper doch im großen ganzen Nutzen, während die regressiven Prozesse bloß Zeichen eingetretener Schädigung sind. Die Entzündungen der einzelnen Organe werden jeweils verschieden bezeichnet, meist aber dadurch, daß man dem Namen des Organs die Endsilbe „itis“1 anhängt, wie Hepatitis, Dermatitis usw.
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Hamperl, H. (1960). Die Entzündung. In: Lehrbuch der Allgemeinen Pathologie und der Pathologischen Anatomie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-12233-4_9
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