Zusammenfassung
Zell- bzw. Gewebsneubildung tritt im menschlichen Organismus unter verschiedenen Umständen auf:
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a)
Die mächtigste Gewebsneubildung treffen wir im Embryonalleben an, das ja ganz dem Aufbau des kindlichen Körpers gewidmet ist. Vom Kindesalter an nimmt die neubildende Kraft der Gewebe immer mehr ab, ohne aber je ganz zu erlöschen; sie beschränkt sich im erwachsenen und alternden Organismus auf den Ersatz des physiologischen Gewebsund Zellverschleißes, geht also nur im Rahmen der sog. Zellmauserung vor sich.
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b)
Aber auch größere Zell- und Gewebsausfälle können von den noch immer zur Neubildung befähigten Zellen des erwachsenen Organismus durch ausgleichende Wucherung ersetzt werden. Wenn diese Regeneration auch manchmal über das Ziel hinausschießt, also mehr neubildet als verlorenging (Superregeneration), so bleibt sie doch den augenblicklichen Bedürfnissen des Organismus untertan.
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c)
Mannigfachste Reize, seien sie nun belebter oder unbelebter Art, können ebenfalls zu einer Zellneubildung Veranlassung geben. Meist geschieht dies in der Weise, daß der in Frage kommende Reiz zunächst eine Schädigung setzt, der dann regeneratorische oder entzündliche Zellneubildung folgt; manche Reize können aber auch unmittelbar, d. h. ohne vorher grob sichtbare Schädigungen verursacht zu haben, Zellvermehrung bzw. Neubildung auslösen. Sie dauert so lange an, wie der Reiz wirkt; hört er auf, dann endet auch die Zellneubildung, ja die gewucherten Zellen können in manchen Fällen wieder verschwinden. Diese Art von Zellwucherung haben wir unter dem Namen Hyperplasie kennengelernt; sie stellt also eine sich in den Rahmen der Reaktionen des Körpers einfügende Reizbeantwortung durch die betroffenen Zellen dar.
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d)
Schließlich gibt es eine Neubildung von Zellen und Geweben, die zum Unterschied von allen bisher besprochenen Wucherungserscheinungen mehr oder weniger unabhängig von allen regelnden Einflüssen des Organismus ist: Diejenige Zell-und Gewebswucherung, die die Geschwülste (Tumoren) aufbaut.
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Hamperl, H. (1960). Geschwülste (Allgemeines). In: Lehrbuch der Allgemeinen Pathologie und der Pathologischen Anatomie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-12233-4_11
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