Zusammenfassung
Zweifelsfrei ist der Inhalt eines Vortrages das wichtigste Kriterium für seine Beurteilung. Doch es hieße offene Türen einrennen, wollte man verschweigen, daß daneben auch die sprachliche Form, die Art der Präsentation sowie das Auftreten des Referenten Beachtung finden. Die in allen Bereichen des öffentlichen Lebens geforderte Transparenz sollte nicht vor medizinischen Kongressen halt machen. Zur Beurteilung der äußeren Aspekte eines Vortrages ist eine Wertung durch die Vorsitzenden oder das Panel denkbar. Diese könnten, vergleichbar der B-Note einer Eislaufkür, eine Bewertung der Präsentation vornehmen. Das geradezu anachronistische, maschinen-geschriebene blau-weiß-Dia würde sofort zu einer deutlichen Abwertung führen. Um in die guten Wertungsränge zu gelangen, müssen heute in bizarrer Farbigkeit computererstellte Dias gefordert werden. Traumnoten lassen sich erreichen, wenn der Hintergrund des Diapositivs farblich fein auf den Anzug abgestimmt und die Schriftfarbe korrespondierend zur Krawatte des Vortragenden gehalten sind. Wenngleich in diesem Vorschlag wegen der Befangenheit einzelner Juroren neuer Zündstoff schlummert, sollte sich insgesamt die Zahl posthum kritischer bis hämischer Kommentare zu einzelnen Vorträgen deutlich reduzieren lassen.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2004 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Lange, V. (2004). Beurteilung. In: Kongrässlich. Steinkopff, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-12179-5_8
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-12179-5_8
Publisher Name: Steinkopff, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-7985-1306-8
Online ISBN: 978-3-662-12179-5
eBook Packages: Springer Book Archive