Zusammenfassung
In Großbritannien sind damit Personen im Alter zwischen 10 und 17 Jahren gemeint, die für eine Übertretung schuldig gesprochen wurden, die im Erwachsenenalter als kriminell betrachtet würde. Damit liegt hier eine juristische Definition vor, die sich nicht unmittelbar auf die seelische Gesundheit bezieht. Im Gegensatz zu landläufigen Meinungen richten sich etwa 90% der Übertretungen gegen Eigentum und nicht gegen Personen: Stehlen, Autos verschieben, Einbrechen, destruktiver Vandalismus. Dagegen stellen Gewalt gegen Personen, Arzneimittelvergehen und sexuelle Übertretungen weniger als 10% dar. Wenn man die offiziellen Statistiken mit den Selbstbeurteilungen der Straftäter und den Ergebnissen aus Opferberichten vergleicht, so kann man zu dem Schluß kommen, daß nur etwa ein Zehntel aller Übertretungen entdeckt werden. Diese Diskrepanz zwischen tatsächlichen und berichteten Übertretungen bezieht sich hauptsächlich auf Kleinkriminalität, während sich die schweren Straftaten meistens in den offiziellen Berichten wiederfinden. Für relativ kleine Übertretungen ist die Chance der Entdeckung geringer, falls der Verursacher nicht jemand mit schwarzer Hautfarbe ist, eine gute Schule besucht, aus einem ordentlichen Haushalt kommt, und er von durchschnittlicher Intelligenz ist. Dies gilt nicht für die schweren Delikte. Hier sind persönliche und demographische Charakteristika sehr ähnlich, gleichgültig, ob sie durch Eigenbeurteilung oder die offiziellen Berichte gegeben werden. Wenn der Verursacher einmal gefaßt ist, so ist die Wahrscheinlichkeit einer Verurteilung höher, falls bereits eine Kriminalakte vorliegt, die Art der Übertretung besonders schwer ist und die Person älter oder von schwarzer Hautfarbe ist.
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Übersichten zum Thema
Rutter ML, Giller H, Hagell A (1998) Antisocial behavior by young people. Cambridge University Press, New York.
Sheldrick C (1994) Treatment of delinquents. In: Rutter M, Taylor E, Hersov L (eds) Child and Adolescent Psychiatry: Modern Approaches, 3rd edn. Blackwell Science, Oxford, pp 968–982.
Weitere Leseempfehlungen
Borduin CM et al (1995) The development of offending and antisocial behaviour from childhood: key findings from the Cambridge study in delinquent development. Journal of Child Psychology and Psychiatry 36:929-964 (Hier wird eine besonders einflußreiche Langzeitstudie zu Delinquenz und ihren Vorläufern zusammengefaßt)
Henggeler SW, Schoenwald SK (1994) Boot camps for juvenile offenders: Just say no. Journal of Child and Family Studies 3:243–248.
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Goodman, R., Scott, S., Rothenberger, A. (2000). Jugendliche Delinquenz. In: Kinderpsychiatrie kompakt. Steinkopff, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-12144-3_8
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