Zusammenfassung
Ehrungen und Repräsentation sind nicht immer scharf voneinander zu trennen. Nicht wenige Ehrungen sind mindestens mittelbar Repräsentation einer Stadt oder eines Kreises. So wenig wie der Staat können Städte, Gemeinden und Kreise auf Ehrungen verzichten, wenn sie auch zum Teil eine andere Form haben als staatliche Ehrungen. Der Staat verleiht Titel und Preise, vor allem Orden. Die Weimarer Republik hatte verfasssungsmäßig auf Orden verzichtet, ja sogar festgelegt, daß Deutsche Orden ausländischer Regierungen nicht annehmen dürfen. Der in seltenen Fällen vom Reichspräsidenten an führende Deutsche beim 70. oder 80. Geburtstag verliehene Adlerschild war kein Orden, sondern eine Ehrenplakette. Die Bundesrepublik hat mit dem Verleihen des Bundesverdienstkreuzes diesen Weg verlassen und damit wieder die Problematik geschaffen, die mit solchen Auszeichnungen verbunden ist: Die Begierde, mit Orden dekoriert zu werden, der Drang, eine möglichst hohe Stufe zu erreichen, die Empfindlichkeiten, wenn das nicht oder, wie der den Orden Begehrende meint, nicht rechtzeitig geschieht, die meist undankbare Tätigkeit beim Vorschlagen und Begründen der Ordensverleihungen! Die Friedensklasse des Ordens Pour-le-mérite ist mit seinem Ordenskapitel der einzige wirkliche deutsche Orden. Der Professorentitel, der Künstlern und geistig profilierten Persönlichkeiten verliehen wird, ist in manchen Fällen auch nicht ohne Probleme — mit ihnen aber sind letzen Endes alle Ehrungen behaftet.
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Pfizer, T. (1981). Kommunale Ehrungen und Repräsentation. In: Püttner, G. (eds) Handbuch der kommunalen Wissenschaft und Praxis. Monographien aus dem Gesamtgebiet der Physiologie der Pflanzen und der Tiere, vol 1. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-11967-9_25
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