Zusammenfassung
Gemeinden und Kreise mit ihren teils historisch gewachsenen, teils im Zuge der Gebietsreform seit Mitte der sechziger Jahre mehr oder weniger willkürlich veränderten Grenzen sind Bausteine eines räumlichen Kontinuums, das von einer Vielzahl natur- und kulturräumlicher Grenzlinien oder Grenzsäumen durchzogen ist, die nur in den seltensten Fällen mit den administrativen Grenzen übereinstimmen. Vielfach wird eine Identität auch gar nicht wünschenswert sein, weil oft nur die unterschiedliche naturräumliche Ausstattung eine räumliche Funktions- und Arbeitsteilung ermöglicht. Abgesehen von dem für die weiteren Überlegungen allerdings recht bedeutsamen Sonderfall der Auffassung administrativer Räume als funktionale Einheiten, wofür einiges spricht, sind die Grenzen funktionaler Wirtschaftsräume nur in Ausnahmefällen starr und unveränderlich, selten auch nur eindeutig bestimmbar; im Regelfalle oszillieren sie in Abhängigkeit von im Zeitablauf mehr oder weniger stark variablen Größen, wie z. B. dem Tarifgefüge der Verkehrsträger, dem jeweiligen technologischen und ökonomischen Entwicklungsstand, den regionalen Faktorpreisen, nicht zuletzt auch von individuellen und gesellschaftlichen Wertvorstellungen. Die Grenzen funktionaler Wirtschaftsräume sind nach Otremba 1 „Intensitätslinien und Versickerungszonen der Beziehungen“; erst ihre näherungsweise Übereinstimmung mit administrativen Gebilden macht Planung möglich und sinnvoll.
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Referenzen
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Hierzu: Ganser, Karl; Raumordnung in den 80er Jahren; in: Der Landkreis 1/1980; S. 9f.
Insbesondere: Benzing, Alfred; Gaentzsch, Günter; Mäding, Erhard; Tesdorpf, Jürgen: Verwaltungsgeographie — Grundlagen, Aufgaben und Wirkungen der Verwaltung im Raum; Köln u. a. 1978.
Hierzu auchRiffel, Egon; Geographie und öffentliche Verwaltung; in: Archiv für Kommunalwissenschaften 11/1979, S. 263 ff.
Lauschmann, Elisabeth; Grundlagen einer Theorie der Regionalpolitik, 2. Aufl., Hannover 1973.
Müller, J. Heinz; Methoden zur regionalen Analyse und Prognose, Hannover 1973.
Boustedt, Olaf; Grundriß der empirischen Regionalforschung, Teile I–IV; Hannover 1975.
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Vgl. Ritter, Ernst-Hasso; Regionale Entwicklungsplanung zwischen staatlicher Steuerung und kommunaler Autonomie, in: IKO — Innere Kolonisation, 27. Jg. (1978), S. 130ff.
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Hierzu: Püttner, Günter / Riffel, Egon; örtliche und überörtliche Planung in Baden-Württemberg; Gutachten für den Städtetag Baden-Württemberg, Speyer 1978.
Vgl. Isenberg, Gerhard; Die Ballungsgebiete in der Bundesrepublik, Institut für Raumforschung, Vorträge, Nr. 6, Bad Godesberg 1957.
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Vgl. Boustedt, Olaf / Müller, Georg / Schwarz, Karl; Zum Problem der Abgrenzung von Verdichtungsräumen, Gutachten; Mitt. aus dem Institut für Raumordnung, H. 61, Bad Godesberg 1968.
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Vgl. Kroner, Günter; Das Untersuchungskonzept der Bundesforschungsanstalt für Landeskunde und Raumordnung zur Neuabgrenzung der Verdichtungsräume; in: Informationen zur Raumentwicklung, 1974, S. 151 ff.
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Vgl. Hübler, Karl-Hermann; Neuabgrenzung der Verdichtungsräume — Einführung, in: Informationen zur Raumentwicklung, Heft 4, 1974, S. 123.
Amtl. Begründung zum Landesentwicklungsplan Baden-Württemberg v. 22. Juni 1971, S. 97.
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Vgl. Benzing, Alfred / Gaentzsch, Günter / Mäding, Erhard / Tesdorpf, Jürgen; a. a. O., S. 420.
Vgl. Amtl. Begründung zum Landesentwicklungsplan Baden-Württemberg v. 22. Juni 1971, S.97.
Vgl. Landesentwicklungsbericht Baden-Württemberg 1979, S. 104f.
Turowski, Gerd; Verdichtungsräume im Zielsystem der Raumordnung; in: Informationen zur Raumentwicklung, 1974, S. 131.
Vgl. Landesentwicklungsbericht Baden-Württemberg 1979, S. 105.
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So hat z. B. die Akademie für Raumforschung und Landesplanung diese Thematik immer wieder aufgegriffen: Bd. 66: Die Zukunft des ländlichen Raums, l.Teil: Grundlagen und Ansätze, 1971; Band 83: Die Zukunft des ländlichen Raumes, 2. Teil: Entwicklungstendenzen der Landwirtschaft 1972; Bd. 89: Der ländliche Raum — Randerscheinung oder integriertes Ausgleichsgebiet (12. Wissenschaftliche Plenarsitzung 1973 in Nürnberg) 1974; Bd.: 106: Die Zukunft des ländlichen Raums, 3. Teil: Sektorale und regionale Zielsetzungen — Konsequenzen für die Landwirtschaft, 1976; Bd. 128: Strukturgefährdete ländliche Räume — Zur Notwendigkeit einer Ziel-und Instrumentenrevision, 1979.
Entschließung der Ministerkonferenz für Raumordnung vom 12. Nov. 1979; abgedruckt in: Der Landkreis 3/1980, S. 123.
Vgl. Voppel, Götz; Passiv- und Aktivräume und verwandte Begriffe der Raumforschung im Lichte wirtschaftsgeographischer Betrachtungsweise; Forsch, z. Dt. Landeskunde, Bd. 132, Bad Godesberg 1961.
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Vgl. Ganser, Karl; a. a. O., S. 9ff.
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Entschließung der MKRO v. 12. Nov. 1979.
Hierzu: Marx, Detlef; Strategien einer Regionalpolitik für den ländlichen Raum; in: Bd. 89 Forschungs- und Sitzungsberichte der ARL, Der ländliche Raum, Hannover 1974, S. 45ff.
Hösch, Friedrich; Industrielle Entwicklungsmöglichkeiten für strukturgefährdete ländliche Räume (S. 89ff.) sowie weitere Beiträge in Bd. 129 Forschungs- und Sitzungsberichte der ARL, Strukturgefährdete ländliche Räume, Hannover 1979.
Vgl. Entwurf der Fortschreibung des Landesentwicklungsplans Baden-Württemberg, 1979, Plansatz 1.9 u. amtl. Begründung.
Vgl. Landesentwicklungsplan Baden-Württemberg v. 22.06.1971, Plansatz 1.9, Amtliche Begründung S. 127ff.
S. z. B. Klemmer, Paul und Mitarbeiter; Abgrenzung strukturgefährdeter ländlicher Räume -Indikatoren für die Arbeitsmarktsituation; in: Strukturgefährdete ländliche Räume a. a. O. S. Iff.
Vgl. Alfred Benzing und Mitarbeiter, Verwaltungsgeographie, a. a. O., S. 42Iff.
Vgl. Bundesraumordnungsprogramm, a. a. O., S. 6.
Vgl. Ganser, Karl, a. a. O., S. 9ff., insbes. seinen Rückblick auf die Leitzielkontroverse in der Raumordnungspolitik.
Christaller, Walter; Die zentralen Orte in Süddeutschland, Jena 1933, Neudruck, Darmstadt 1968.
Schöller, Peter; Entwicklung und Akzente der Zentralitätsforschung, in: Zentralitätsfor-schung, hrsg. v. Peter Schöller, Darmstadt 1972, S. IX.
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Die kaum noch überschaubare Literatur ist gut dokumentiert von Hans Heinrich Blotevogel, Manfred Hommel und Peter Schöller, in: Zentralitätsforschung a. a. O., S. 473 ff.
Boeventer, Edwin v.; Walter Christallers zentrale Orte und periphere Gebiete, in: Geographische Zeitschrift, 56. Jg. (1968), S. 103.
Entschließung der MKRO v. 13.2.1968.
Vgl. Schöller, Peter; (Hrsg.) Zentralitätsforschung, Darmstadt, 1972.
Entschließung der MKRO v. 13. 2.1968.
Hierzu auch, in der Tendenz abweichend: Isbary, Gerhard; Die zentralen Orte niederer Ordnung in der Regionalplanung; in: Zentralitätsforschung, a. a. O., S. 429ff.
Entwurf des Landesentwicklungsprogramms Rheinland-Pfalz, Fassung: Mai 1978, S. 33.
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Vgl. Entwurf der Fortschreibung des Landesentwicklungsplans Baden-Württemberg, Fassung: Januar 1979, S. 8.
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Isbary, Gerhard, v. d. Heide Hans-Jürgen, Müller, Gottfried; Gebiete mit gesunden Strukturen und Lebensbedingungen — Merkmale und Abgrenzung, Abh. d. Akademie für Raumforschung und Landesplanung, Bd. 57, Hannover 1969
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Hierzu: Istel, Wolfgang; Entwicklungsachsen und Entwicklungsschwerpunkte, Ein Raumordnungsmodell, München 1971, S. 21.
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Entwurf zum Landesentwicklungsprogramm Rheinland-Pfalz, Fassung: Mai 1978, S. 44ff.
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Z. B.: Kistenmacher, Hans; Zur theoretischen Begründung und planungspraktischen Verwendbarkeit von Achsen; in: Forsch, u. Sitzungsber. d. ARL, Bd. 113, a. a. O., S. 5 ff.
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Ebda.
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Ebda, PS 1.6a
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Vgl. Niemeier, Hans-Gerhart; Rechtliche Konsequenzen landesplanerischer Flächenzuweisungen; in: Forsch, u. Sitzungsber. der ARL, Bd. 104, a. a. O., S. 123 ff.
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Riffel, E. (1981). Gemeinden und Kreise im Raumgefüge. In: Püttner, G. (eds) Handbuch der kommunalen Wissenschaft und Praxis. Monographien aus dem Gesamtgebiet der Physiologie der Pflanzen und der Tiere, vol 1. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-11967-9_13
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