Zusammenfassung
Das Grundgesetz unterscheidet entsprechend dem föderalistischen Staatsaufbau der Bundesrepublik Deutschland in erster Linie zwischen der Bundes- und der Landesverwaltung, wobei alle Verwaltung Landesverwaltung ist, soweit das GG nichts anderes bestimmt oder zuläßt (Art. 83). Das GG unterscheidet beim Bund zwischen unmittelbarer und mittelbarer Bundesverwaltung (Art. 86). Unmittelbare Bundesverwaltung ist die Verwaltung durch Behörden und Einrichtungen, die Teile der Gebietskörperschaft Bund sind. Mittelbare Bundesverwaltung wird geführt durch Juristische Personen des öffentlichen Rechts (Körperschaften, Anstalten, Stiftungen), die vom Bund errichtet, durch Bundesrecht gesteuert und durch Bundesbedienstete verwaltet werden. Entsprechend der Unterscheidung beim Bund wird auch auf der Landesebene zwischen unmittelbarer und mittelbarer Landesverwaltung unterschieden, wobei die Kriterien der Unterscheidung zwischen „unmittelbar“ und „mittelbar“ die gleichen sind.1 Geht man von dieser Systematik aus, so gehören die Gemeinden und Gemeindeverbände neben zahlreichen Juristischen Personen des öffentlichen Rechts, z. B. den Industrien- und Handelskammern, den meisten berufsständischen Kammern, den Universitäten, Allgemeinen Ortskrankenkassen und Wassergenossenschaften zur mittelbaren Landesverwaltung.
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Referenzen
Vgl. Bernd Becker, VerwArch 69, 1978, 180ff.
Vgl. Art. 87, 87b GG. Die Botschaften, Generalkonsulate, Konsulate haben nicht die Rechtsnatur selbständiger Behörden.
Die Angaben sind aus dem Statistischen Jahrbuch 1979 für die Bundesrepublik Deutschland entnommen.
Ernst Forsthoff, a. a. O., S. 470ff.
Werner Thieme, Bund, Länder und Gemeinden, AfK 1963, 185ff.; Klaus Stern, Das Staatsrecht der Bundesrepublik Deutschland, Band I, 1977, S. 297 ff.
Vgl. dazu Klaus Stern, in: Bonner Kommentar zum Grundgesetz (BK), Art. 28, Zweitbearbeitung 1964, Rdnr. 52ff.
Allerdings sind unmittelbare Empfänger der Finanzhilfen die Länder, Vogel-Kirchhof, BK Art. 104, Rdnr. 108.
Klaus Vogel — Paul Kirchhof, a. a. O., Art. 107, Rdnr. 160.
Ernst Forsthoff, a. a. O., S. 486; Wolff-Bachof, a. a. O., § 84 IIa 1.
Dazu jedoch Georg-Christoph v. Unruh, Der Kreis, 1964, S. 297 ff.
Hiervon gibt der Vorgang der kommunalen Gebietsreform Zeugnis, vgl. dazu Klaus Stern, BK, Art. 28 Abs. 2 Rdnr. 78; Werner Hoppe — Hans Werner Rengeling, Rechtsschutz bei der kommunalen Gebietsreform, 1973.
B-W GO § 8; bay. GO Art. 11; hess. GO § 16; nds. GO § 17; NW GO § 14; rh-pf. GO § 10; saarl. KSVG § 14; schI.-h. GO § 14.
Richard Thoma, Handbuch des Deutschen Staatsrechts, Bd. I 1930, S. 184; BVerfGE 1, 48; zweifelnd Hans-Ulrich Evers, Bonner Kommentar, Art. 29, Rdnr. 20; Ingo v. Münch, Grundgesetz-Kommentar, Art. 29, Rdnr. 14.
Das schließt jedoch nicht aus, daß die Länder den Gemeinden die jenen zustehende Gerichtsgewalt auftragsweise übertragen (BVerfGE 10, 214; 14, 66).
Klaus Stern, Staatsrecht, S. 311; Hans Pagenkopf, Kommunalrecht, Bd. 1, 2. Aufl. 1975, S.88ff. mw.N.
Theodor Maunz, in: Maunz-Dürig-Herzog-Scholz, Grundgesetz-Kommentar, Art. 80 Zweitbearbeitung Rdnr. 47ff.; BVerfGE 12, 325; st. Rspr.
insb. die Landkreisordnungen, vgl. b.-w. KrO § 3, bay. LKO Art. 17ff.; he. KrO. § 5; nds. KrO. § 7; n.-w. KrO § 3; rh.-pf. LKO §§ 17ff.; saarl. KSVG § 143; schl.-h. KrO § 4.
z. B. die Zahl der Beigeordneten, vgl. b.-w. GO § 49 Abs. 1 S. 2, oder Verzicht auf die Bildung von Verwaltungsausschüssen bei Samtgemeinden, nds. GO § 69 Abs. 1 S. 1. — Abweichend Klaus Stern, in: BK Art. 28, Rdnr. 82, der die Selbstorganisation zum verfassungsrechtlich garantierten Bereich rechnet.
Otto Gönnenwein, Gemeinderecht, 1963, S. 34ff., insb. im Hinblick auf die historische Entwicklung. Zum heutigen Recht vgl. Hans Pagenkopf, S. 48 ff.
Werner Thieme — Günther Prillwitz, Die Kommunale Gebietsreform, Durchführung und Ergebnisse, 1981.
Arnold Köttgen, Wesen und Rechtsform der Gemeinden und Gemeindeverbände, HKWP 1. Aufl. Bd. 1, 1956, S. 185ff., 218ff.; Gönnenwein, a. a. O. S. 174ff.
Art. 74 a, 75 Nr. 1 i. V. m. Art. 72 Abs. 1 GG.
z.B. nds. Stellenobergrenzenverordnung für den kommunalen Bereich (NStVO-Kom) vom 21.11.1977, GVB1. S. 609. Entsprechende VOen sind in den anderen Ländern ergangen.
vgl. z. B. nds. Disziplinarordnung i. d. F. v. 8.9.1970, GVB1. S. 318, §§ 127ff.
BVerfGE 1,175; 8,359; 9,289; 17,181.
S. 137.
Das zeigt sich insb. im Vermögenshaushalt der Gemeinden. 1977 waren bei insg. 19,7 Mrd. DM Einnahmen der gemeindlichen Vermögenshaushalte 4,2 Mrd. DM Zuschüsse und Zuweisungen für Investitionen von Bund und Land (Statistisches Jahrbuch Deutscher Gemeinden, 65. Jg. 1978, S. 386f.). Diese Summe von ca. 1/5 der Einnahmen gewinnt erst dann Bedeutung, wenn man sich vergegenwärtigt, daß sie überwiegend für die Mitfinanzierung kommunaler Investitionsvorhaben verwandt wird und damit bei einer sehr großen Zahl von Projekten ein staatliches Mitspracherecht verschafft.
AO§22 Abs.l.
GrStG § 26, GewStG § 16 Abs. 5.
vgl. z. B. bay. Schulfinanzierungsgesetz v. 26.10.1962, GVB1. S. 276; n.w. Schulverwaltungsge-setz i. d. F. d. Bek. v. 16. 8.1978, GV NW S. 516, §§ 8, 9.
Das ist insb. auch ein Ergebnis der Funktionalreform. vgl. dazu Otto Krabs (Hrsg.), Der Standort der kommunalen Selbstverwaltung in der Funktionalreform, 1977
Dietrich Thränhardt (Hrsg.), Funktionalreform, Zielperspektiven und Probleme einer Verwaltungsreform, 1978.
vgl. dazu Bd. III der 1. Auflage dieses Handbuchs mit zahlreichen Einzelbeiträgen; Klaus Stern — Günter Püttner, Gemeindewirtschaft — Recht und Realität, 1965; Rupert Scholz, Neue Entwicklungen des Gemeindewirtschaftsrechts, DÖV 1976, 441 ff.
Claus-Peter Glass, Die Realität der Kommunalaufsicht, 1967; Hartmut Borchert, Kommunalaufsicht und kommunaler Haushalt, 1976.
vgl. dazu nachstehend im 7. Kapitel sub F.
zum folgenden insb. Werner Thieme, Verwaltungslehre, 3. Aufl. 1977, S. 138ff.; Hans J.Wolff-Otto Bachof, Verwaltungsrecht II, 4. Aufl. 1976, §§82ff.; Walter Rudolf, in: Erichsen-Martens, Allgemeines Verwaltungsrecht, 3. Aufl. 1978, S. 497ff.
b.-w. KrO. § 42; bay. LKrO Art. 37; hess. KrO §§ 55–57; nds. KrO § 57; n.w. KrO § 1 Abs. 3; rh.-pf. LKO §§48f.; saarl. KSVG § 175, schl.-h. G. über die Errichtung allgemeiner unterer Landesbehörden v. 25.2.1971, GVBl. S. 64.
Landesorganisationsgesetz v. 10.7.1962, SGV NW 2005, § 9 Abs. 1.
z. B. NLO § 57 Abs. 1 Nr. 3 und 4.
z. B. NGO § 62, insb. Abs. l Nr. 3 und 4.
z. B. NW Polizeigesetz i. d. F. d. Bek. v. 28.10.1969, SGV NW 205, §§ 6, Abs. 1 Nr. 2, 16.
Von 1968 bis 1978 ist die Zahl der Gemeinden unter 500 Einwohner von 10760 auf 1746 und die Zahl der Gemeinden zwischen 500 und 1000 Einwohnern von 5700 und 1400 gesunken.
B-W. GO §§ 59ff., bay. Verwaltungsgemeinschaftsordnungi. d. F. v. 25. 9.1979, GVB1. S. 311.
NGO§§71ff.
Rh.-Pf. GO§§64ff.
Amtsordnung i. d. F. d. Bek. v. 11.11.1977, GVOBl. S. 448.
B.-W. GO § 3; Bay. GO § 5a.
Saarl. KSVG § 4 Abs. 3.
NGO §§ 10–12; acht namentlich in der NGO aufgezählte Städte haben den besonderen Status einer “Großen selbständigen Stadt”, vgl. § 10 Abs. 2.
Rh-Pf. GO § 6; ähnlich in NW als Große oder Mittlere kreisangehörige Stadt, NW GO § 3a Abs. 1. — Vgl. Ernst Pappermann, Zum Problem der Sonderstellung größerer Städte im Kreis, VerwArch 65 (1974), 163 ff.
z.B. NW GO §§13 ff.
z.B. NGO §§55 ff.
vgl. NW GO §§13a, 13b.
vgl. NW GO § 13 c.
Bay Verf Art. 10 Abs. 1; Bezirksordnung i. d. F. v. 5.12.197, GVB1. S. 631; Franz Mayer, Fragen der Kommunalisierung auf der Mittelstufe der Verwaltung, Festschr. f. W. Weber, 1974, S. 935 ff.
Landschaftsverbandsordnung v. 12.5.1953; Horst Conrady, Preußische Provinzialverbände und Landschaftsverbände in Nordrhein-Westfalen, Diss. Münster, 1975.
z. B. bay. G. über die kommunale Zusammenarbeit, v. 12. 7.1966 (GVB1. S. 218), Art. 18ff.; n.w. G. über kommunale Gemeinschaftsarbeit v. 26.4.1961, SGVNW 202; Hans Pagenkopf, a. a. O., S. 195ff.; Hans-J. Wolff-Otto Bachof, a. a. O., § 91.
Werner Thieme, Verwaltungslehre, 3. Aufl. 1977, Rdnr. 525 ff.
Hans-J. Wolff-Otto Bachof, a. a. O., § 97; etwas abweichend Ernst-Forsthoff, a. a. O. S. 487.
Wasserverbandsverordnung v. 3.9.1937, BGBl. III 753–2–1.
Bundes Jagdgesetz § 9.
z. B. die Teilnehmergemeinschaft gemäß § 16 ff. FlurbereinigungsG.
G.z. vorläufigen Regelung des Rechts der Industrie- und Handelskammern v. 18.12.1956, BGBl. III 701–1.
Handwerksordnung i. d. F. v. 28.12.1965, BGBl. III 7110–1, §§ 90ff.
Bundesrechtsanwaltsordnung v. 1. 8.1959, BGBl. III 303–8, §§ 60ff.
Helmut Narr, Ärztliches Berufsrecht, 2. Aufl. 1977 (Loseblatt), S. 389ff.
RVO § 226.
vgl. dazu Wilhelm Wertenbruch, Sozialverwaltungsrecht, in: Ingo v. Münch (Hrsg.), Besonderes Verwaltungsrecht, 5. Aufl. 1979, S. 323ff.
vgl. dazu Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1978, S. 305. Danach haben die Sparkassen und Girozentralen mehr als 50% des Anteils am Kreditvolumen aller Kreditinstitute. — Vgl. ferner Klaus Stern — Joachim Burmeister, Die kommunalen Sparkassen, 1972.
Fritz Ossenbühl — Hans Ulrich Gallwas, Die Erfüllung von Verwaltungsaufgaben durch Private, WDStRL H. 29, 1971, S. 137ff., 211ff.
Erich Becker, in: Peters, Handbuch der kommunalen Wissenschaft und Praxis, Bd. 1, 1956, S. 129ff.
Otto Gönnenwein, Gemeinderecht, 1963, S. 86ff.
B-W Verf. Art. 71 Abs. 1, 75 Abs. 2; Bay Verf Art. 83 Abs. 1, 3; He.Verf. Art. 137; Nds. Verf. Art. 44 Abs. 1, 4; Rh-Pf. Verf. Art. 49 Abs. 1, 4; Saarl.Verf. Art. 123, 124; schl.-h. LS Art. 39 Abs. 1, 4.
Hans Pagenkopf, a. a. O., S. 385 ff.
Friedrich E. Schnapp, Die Ersatzvernahme in der Kommunalaufsicht, Diss. jur. Bochum 1969; Pagenkopf, a. a. O., S. 378.
BW GO § 2; He GO §§ 3, 4; NW GO § 3.
Werner Ernst — Werner Hoppe, Das öffentliche Bau- und Bodenrecht, Raumplanungsrecht, 1978, S. 17.
B-W Landesplanungsgesetz i. d. F. v. 25. 7.1972, GBl. S. 461, §§ 7ff.
NW Landesplanungsgesetz i. d. F. d. Bek. v. 28.11.1979, GV S. 878.
G. zur Verwaltungs- und Gebietsreform v. 28. 6.1977, GVB1. S. 233, Art. VII.
BBauG §§6 Abs. 1, 11; Werner Ernst — Willy Zinkahn — Walter Bielenberg, Bundesbaugesetz, Kommentar (Loseblattsammlung) § 6 Rdnr. 11 ff.; § 11 Rdnr. 3.
BBauG § 1 Abs. 4.
Willi Blümel, Das Zusammentreffen von Planfeststellungen, DVB1. 1960, 697ff.
Rüdiger Breuer, Die hoheitliche raumgestaltende Planung, 1968
Winfried Brohm, Staatliche Straßenplanung und gemeindliche Bauleitplanung, 1979.
B-W GO § 87 Abs. 4; Bay GO Art. 71 Abs. 2; Rh.-Pf. GO § 103 Abs. 2; Saarl. KSVG § 90 Abs. 2; schl.-h. GO § 852.
Willi Blümel — Rolf Grawert, Gemeinden und Kreise vor den öffentlichen Aufgaben der Gegenwart, WDStRL 36, 1978, S. 170ff., insb. 198ff.; 277ff., insb. 295ff.
Thomas Oppermann, Kulturverwaltungsrecht, 1969, S. 248ff.
Michael Klöpfer, Staatliche Schulaufsicht und gemeindliche Schulhoheit, DÖV 1971, 837ff.
vgl. dazu z. B. das nds. Brandschutzgesetz v. 8.3.1978, GVB1. S. 233, § 20 Abs. 3.
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Thieme, W. (1981). Die Gliederung der deutschen Verwaltung. In: Püttner, G. (eds) Handbuch der kommunalen Wissenschaft und Praxis. Monographien aus dem Gesamtgebiet der Physiologie der Pflanzen und der Tiere, vol 1. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-11967-9_11
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