Zusammenfassung
Wir hatten in Kapitel II, § 3 axiomatisch die Idealmessung eingeführt. Sicher aber läuft der reale Meßprozeß sehr kompliziert ab, so daß es nicht immer der Fall ist, daß man genau die Eigenschaft r und keine s ⊂ r festgestellt hat, d. h. VIb wird durchaus nicht immer erfüllt sein. Durch was müssen wir also das Axiom VI im Falle einer realen Messung ersetzen? Außerdem erhebt sich die Frage, wo wir bei einer Realmessung den Schnitt zwischen Objekt und Meßapparatur zu ziehen haben. Mißt man z. B. den Ort eines Systems S durch ein Mikroskop, so kann man S als Objekt und das Licht L zusammen mit Mikroskop M und Photoplatte P als Meßapparatur bezeichnen, d. h. man spricht nur vom System S und der Messung seiner Observablen. Andererseits kann man S + L als Objekt und M + P als Meßapparatur ansehen, mit deren Hilfe S + L beobachtet wird. Man würde in arge Schwierigkeiten kommen, wenn die Beobachtungen und die Aussagen der Theorie abhängen würden von der Lage des Schnittes zwischen Objekt und Meßapparatur. Drittens besteht der berechtigte Wunsch, einzusehen, wieso neben dem Prozeß der Zeitveränderlichkeit auf Grund des Hamilton-Operators noch ein weiterer solcher Prozeß auf Grund der Messung existiert.
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Ludwig, G. (1954). Der Meßprozeß. In: Die Grundlagen der Quantenmechanik. Die Grundlehren der Mathematischen Wissenschaften, vol 70. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-11920-4_5
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