Geschichtliches

Zusammenfassung

Von den Sprachwissenschaften sollte man Näheres über das Alter und die Herkunft des Bleis erwarten können, doch ist man bis jetzt durch sie nur wenig zu sicheren, oft nur zu ausschließenden Ergebnissen gekommen [1]. So schreiben die Brüder Grimm [2], es wäre nichts verkehrter, als das deutsche Wort Blei aus dem lateinischen Wort plumbum herleiten zu wollen. Die Sprachforscher finden allgemein [1 bis 6] Blei wieder im althochdeutschen blio, bliwes, im mittelhochdeutschen, altsächsischen und mittelniederländischen bli, im altnordischen, schwedischen und dänischen bly und bringen es in Zusammenhang mit einer germanischen Wurzel *blipia (*bhlei-tio) mit der Bedeutung licht, heiter (letzteres nur vom Himmel ausgesagt), und damit zu dem indogermanischen Wortstamm blei-: bhlai: bhli = glänzen [3, 4]; zu ihm gehört auch das altsächsische und altfriesische blin = Farbe [3, 4, 6]. Ob ein germanisches *bliwa = Blei ein mit dem litauischen blyvas = lila, veilchenblau sich deckendes Farbadjektiv zu der angegebenen Wurzel war, ist strittig, aber doch wahrscheinlich, sonst wäre für das neuhochdeutsche blau ein allerdings unbelegtes keltisches *bliuo anzunehmen [3]. Blei wäre so das bläuliche Metall wie Silber das weiße und Gold das gelbe [2, 7, 10].