Krupps Dieselmotorenbau in Essen und auf der Germaniawerft in Kiel (1897–1918)

Zusammenfassung

Dreizehn Jahre — bis 1906 — hat es gedauert, bis die Leitung der Firma Krupp die immer wieder auftauchende Frage, ob sie den Dieselmotorenbau fortsetzen solle oder nicht, zugunsten des Dieselmotors entschied. Am 10. April 1893 hatte das Krupp-Direktorium seine Unterschrift unter den Lizenzvertrag mit Diesel gesetzt; vierzehn Tage später hatten sich Krupp und die Maschinenfabrik Augsburg zum „Consortium Augsburg-Krupp“ zusammengeschlossen. Krupp überließ die Konstruktion und den Bau der Versuchsmotoren den Augsburgern, die als Maschinenfabrik besser hierfür.eingerichtet waren als die Essener Gußstahlfabrik, beteiligte sich an den Kosten und beschränkte sich auf Besuche in Augsburg. Als die Jahre vergingen, ohne daß sich ein greifbares Resultat zeigen wollte, als insbesondere die Gasversuche, für die Krupp sich in erster Linie interessierte, ergebnislos blieben, war man (im Oktober 1895) in Essen nahe daran, sich von Diesel und der Maschinenfabrik Augsburg zurückzuziehen (S. 464), wozu Krupp nach seinem Vertrag berechtigt war. Damals gelang es Diesels Beredsamkeit und den Argumenten der Augsburger, Krupps Rücktritt zu verhindern. Die Versuche Moritz Schröters vom Februar 1897 brachten eine vorläufige Entscheidung: Krupp blieb beim Dieselmotorenbau; auch erhielt er günstigere Bedingungen.