Skip to main content

Zusammenfassung

Das für ihn so thatenreiche Jahr 1800 mar auch dazu bestimmt, sein häusliches Glück zu begründen. Ghen werden im Himme1 geschlossen, aber auf Grden kommen fie in sehr einfacher Weise zu Stanbe. Hs mar im Jahre 1799, oder, um es poetischer auszudrücken, im Frühling mar’s, wenn die Natur einhergeht auf der Liebe Spur, als ein niedliches dreijähriges Mädchen, melches die Porsehung dazu bestimmt hatte, meine Tante zu werden, im Garten fpielte und dabei zuschaute, mie Spargel gestochen murden. Sie mollte ein in der Grde steckedes Messer ausziehen, täuschte sich über die dabel nöthige Kraftanstrengung und brachte sich eine groβe Wunde in der Nähe des linten Auges bei. Mein Bater murde gerufen und heilte sie so glücklich, daβ; taum eine sichtbare Narbe zurückblieb. Das tleine Mädchen, Grnestine genannt, mar die Tochter eines angeseheuen Kaufmanns und Lotteriedirectors, Georg Jriedrich Louis, in dessen Jamilie mein Vater auf diese Art Gingang fand. Gr muβ dort sehr gefallen haben, denn schon im Winter desselben Lauses verlobte er sich mit der ältesten Tochter des Hauses, Louise Louis (geboren den 12. Januar 1781, gestorben den 30. August 1832), der es an Ireiern nicht gefehlt haben tann, denn sie war fein gebildet, hatte ein angenehmes Aeuβere und ein liebensmiirdiges, freundliches Wesen. Jhre eheliche Verbiudung murde geschlosfen am 29. October 1800, mie ein noch vorhandenes Vochzeitscarmen besagt, an welchem diefes Datum das Beste ist. Der angebliche Schulmeifter, melcher es verfaβt hat, bittet darin meinen Vater um Hülfe falls Muse einmal das Bein brechen sollte. Da mein Vater zmanzig Jahre älter war als seine Jrau, so hätte man besorgen müfssen, daβ dies Berhältniβ störend auf das eheliche Etück wirten müsse, aber meine Mutter mar so durchdrungen von Liebe und Berehrung für ihren Eatten, daβ fie ihm gern die Opfer brachte, welche bei einem jüngeren Manne unnöthig gemesen mären. Sie führten zusammen ein stilles häusliches Keben und fuchten ihre Freuden nur in ihrem eigenen greife.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 59.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 74.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1977 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

About this chapter

Cite this chapter

Stromeyer, G.F.L. (1977). Meines Vaters Heirath. In: Erinnerungen eines deutschen Arztes. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-11701-9_5

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-11701-9_5

  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

  • Print ISBN: 978-3-662-11702-6

  • Online ISBN: 978-3-662-11701-9

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics