Zusammenfassung
Die nichtmetallischen Werkstoffe spielen in der Kältetechnik als gestaltfeste, „starre“ Konstruktionsmaterialien etwa im Sinne der Metalle wie Stahl und Bronze eine geringe Rolle. Soweit sie überhaupt praktisch ausreichend formbeständig sind, wie Vinidur und Polystyrol, verschlechtern sich ihre festigkeitsmechanischen Eigenschaften wie Dehnung, Kerbempfindlichkeit, Arbeitsvermögen, im allgemeinen unter 0° C erheblich. Eine beachtliche Ausnahmestellung nehmen praktisch nur die Bakelite (S. 543ff.) ein. Um so mehr stehen die „plastischen“ Kunststoffe als Dichtungs- und Membranbaustoffe1, auch als Apparateauskleidungen und nicht korrodierende Förderbänder im Vordergrund. Sie finden mit rasch fortschreitender Aufklärung der stoffphysikalischen Zusammenhänge und der damit Hand in Hand gehenden chemischen und verarbeitungstechnischen Verbesserungen immer stärkeren Einsatz. Grundlegend ist daher die genaue Kenntnis ihres plastischen Verhaltens2, hier insbesondere die Zusammenhänge zwischen Belastung und Verformung, die durch das Hooke-sche Proportionalitätsgesetz in keiner Weise mehr beschrieben werden können und oft nicht umkehrbar und zudem zeitabhängig sind. Dazu treten ferner noch die Diffusionserscheinungen, die zugleich für die Verpackungsmaterialien, etwa für gefrorene Lebensmittel, Bedeutung haben.
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Referenzen
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Kiesskalt, S. (1954). Nichtmetallische Werkstoffe. In: Cammerer, J.S., et al. Entwicklung Wirtschaftliche Bedeutung Werkstoffe. Handbuch der Kältetechnik, vol 1. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-11680-7_8
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