Zusammenfassung
Das Sammeln von Schnee und Eis in den Wintermonaten und deren Aufbewahrung in Höhlen und künstlich isolierten Kellerräumen bis zum Sommer wurde schon im grauen Altertum ausgeübt. Der Hauptzweck scheint weniger in der Frischhaltung von Lebensmitteln als in der Kühlung von Getränken gelegen zu haben. Andeutungen hierauf findet man z.B. im Alten Testament2 und in chinesischen Dichtungen, die bis zu 11 Jahrhunderten v. Chr. zurückreichen3. Mit dem Füllen und Entleeren der Eiskeller waren in China gewisse religiöse Zeremonien verbunden. In Ägypten, wo es in keiner Jahreszeit Natureis gibt, finden wir die erste zielbewußte Durchführung der künstlichen Kühlung: auf ägyptischen Fresken, deren Alter bis zu 2500 Jahre v. Chr. zurückdatiert wird, sieht man Sklaven abgebildet, die große Fächer über irdenen Wasserkrügen schwingen und auf diese Weise das Trinkwasser durch Verdunstung kühlen (Abb. I)4. Die Inder benutzten seit unbestimmbar langer Zeit die gleichzeitige Wirkung der Verdunstungskälte und der Wärmeausstrahlung5; in klaren Nächten stellten sie flache irdene Pfannen mit Wasser auf trockenen Unterlagen aus Stroh in kleine Erdgruben (Abb. 2)5, das Wasser kühlte sich dabei stark ab, und manchmal bildete sich sogar eine Eisschicht.
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Allgemeine Literatur
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Plank, R. (1954). Geschichte der Kälteerzeugung und Kälteanwendung. In: Cammerer, J.S., et al. Entwicklung Wirtschaftliche Bedeutung Werkstoffe. Handbuch der Kältetechnik, vol 1. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-11680-7_1
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