Zusammenfassung
Die Mechanik hat die Aufgabe, die in der Natur vorkommenden Bewegungen zu untersuchen, d. h. diese Bewegungen durch physikalisch — direkt oder indirekt — meßbare Größen in der Sprache der Mathematik, zu der wir auch die Geometrie rechnen wollen, zu beschreiben1. Freilich wird, genau so wie der Mathematiker in die Reihe der natürlichen Zahlen die „Zahl Null“ aufnimmt, auch in der Mechanik der Grenzfall der Bewegung, d. h. die Ruhe, miteingeschlossen. Daß die Untersuchung der Bedingungen der Ruhe einen wesentlichen Teil der Mechanik ausmacht, ist einleuchtend, wenn wir die Bauten der uns umgebenden Welt ansehen: Der Bauingenieur, der sie entworfen hat, mußte offenbar bei seinen Berechnungen die „Bewegung“, d. h. den Einsturz ausschließen.
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Literatur
Daß die in dem über diesen Gegenstand meistverbreiteten Buch E. Mach: Die Mechanik in ihrer Entwicklung niedergelegten Ansichten in manchen und grundsätzlichen Punkten zu korrigieren sind, darauf hat C. A. Truesdell in mehreren, die Geschichte der Mechanik wesentlich revidierenden Arbeiten hingewiesen. Von ihnen seien angeführt: Zur Geschichte des Begriffes „innerer Druck“ [Phys. Blätter Bd. 12 (lt 56) S. 315]; Eulers Leistungen in der Mechanik (L’Enseignement Mathématique 1957 S. 251); Neuere Anschauungen über die Geschichte der allgemeinen Mechanik [Z. angew. Math. Mech. Bd. 38 (1958) S.148]; A Program toward Rediscovering the Rational Mechanics of the Age of Reason (Arch. f. Hist. of Exact Sciences, Vol. 1, 1960 S. 3 ).
Man denke an das Bolasche Atommodell: Kern mit umkreisenden Elektronen, hergenommen (d. h. „ausgeliehen“) aus der Astronomie.
Heron Von Alexandrien (um 120 v. Chr.) spricht bereits klar aus, daß das Produkt aus Kraft und Abstand maßgebend für das Gleichgewicht eines Körpers ist; ob Leonardo die Werke von Heron gekannt hat, ist ungewiß. Eine von Heiberg herausgegebene Gesamtausgabe der Werke von Heron erschien erst um 1900.
Toeplitz, O.: Die Entwicklung der Infinitesimalrechnung, Berlin/Göttingen/ Heidelberg: Springer 1949.
Dieser schöne Spruch ziert die Titelvignette seines Werkes („Hypomnemata mathematica“, Leiden 1605) mit der das Prisma umschließenden Kette.
Siehe §§27 u. 28 und I. Szabo: Höhere Technische Mechanik, 3. Aufl., § 1 u. § 3. Berlin/Göttingen/Heidelberg: Springer 1960.
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Szabó, I. (1961). Einführende Betrachtungen. In: Einführung in die Technische Mechanik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-11624-1_1
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