Eiserzeugung

Zusammenfassung

Bis etwa zum Jahre 1870 war man zur Herstellung tiefer Temperaturen fast ausschließlich auf das jährlich anfallende Eis aus Seen und Flüssen angewiesen, das industriell in großem Umfang geerntet und gespeichert wurde [1]. Mit Inbetriebnahme der ersten Kunsteisfabriken im Jahre 1869 in Amerika und 1878 in Deutschland, denen dann die Errichtung zahlreicher weiterer Betriebe in Amerika und Europa folgte, begann eine stürmische Entwicklung von Kältemaschinen und Kunsteisfabriken, die auch trotz rationellerer Verfahren der Natureisgewinnung nicht mehr aufgehalten werden konnte, weil das Kunsteis wesentliche Vorteile vor dem Natureis hatte: Unabhängigkeit von der Witterung, Erzeugung des Eises im jeweiligen Verbrauchergebiet, unabhängig vom dort herrschenden Klima, und nicht zuletzt garantiert hygienisches Eis bei Herstellung aus einwandfreiem Trinkwasser und bei sauberer Betriebsführung. In Deutschland wurde in den dreißiger Jahren die letzte größere Natureisgewinnung an der Bille bei Hamburg stillgelegt, deren Eisspeicher bis dahin immer noch zur Deckung des Spitzenbedarfes in der Fischereisaison mithalf.