Zusammenfassung
Der Hauptbeitrag dieses Erklärungsansatzes liegt vor allem in der Offenlegung der unterstützenden Funktion von Vertragsregeln hinsichtlich der Optimierungsziele von Unternehmen und Arbeitnehmern, wobei hier vor allem der Durchsetzungsaspekt bei langfristigen und unvollständigen Verträgen interessant erscheint. Dabei ist die der ökonomischen Analyse innewohnende Trennung von Effizienz- und Verteilungsfragen als Vorteil zu sehen. Schließlich können aufgrund der Weiterentwicklung der ökonomischen Theorie etliche Aspekte des internen Arbeitsmarktes, die früher unter dem Gesichtspunkt der Verteilung subsumiert wurden — wie etwa strategisches Verhalten — jetzt unter Effizienzaspekten analysiert werden. Daneben wird der interne Arbeitsmarkt — bevor er im Mittelpunkt der Analyse steht — dem externen Arbeitsmarkt gegenübergestellt. Schließlich dient letzterer meist als Referenzgröße im Sinne eines wettbewerblich funktionierenden Marktes entsprechend des neoklassischen Grundmodells für die Analyse des ersteren, weil er für Unternehmer und Arbeitnehmer die Alternative und auch die damit verbundenen Opportunitätskosten darstellt. Der externe Arbeitsmarkt ist somit als Markt zwischen den Unternehmen aufzufassen, in dem diese um Arbeitnehmer konkurrieren. Im Extremfall sind dabei die sunk costs der Investitionen gleich null, so daß den Arbeitsmarktparteien durch die Beendigung ihrer Beziehungen keine Verluste entstehen. Die Beziehung dieser beiden Teilarbeitsmärkte darf nicht als eine vollkommene Abschottung gegeneinander gesehen werden. Vielmehr ist der interne Arbeitsmarkt eine Institution, die den Druck externer Arbeitsmärkte, dem das Unternehmen in seinem Außenverhältnis ausgesetzt ist, durch geeignete Maßnahmen und Organisationen wie etwa verschiedene ports of entry im Innenverhältnis kanalisiert (vgl. Lutz 1987, 19ff; Wachter/Wright 1990, 89f). Aus der Situation des Unternehmens im Verhältnis zu seiner relativ unsicheren Umwelt ergibt sich einerseits die Notwendigkeit, in wechselnden Umweltsituationen zu agieren, andererseits muß für das Unternehmen, insbesondere bei starker Kapitalbindung, zumindest ein bestimmtes Maß an Stabilität gewährleistet sein. Stabilität kann das Unternehmen jedoch nur erreichen, indem es sich teilweise dem Markt entzieht (vgl. Brandes/Liepmann/Weise 1982, 7).
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Weiterführende Literatur
Williamson, O. (1975): Markets and Hierarchies: Analysis and Antitrust Implications, New York;
Williamson, O. (1985): The Economic Institutions Of Capitalism, New York, dt.: Die ökonomischen Institutionen des Kapitalismus, Tübingen, 1990;
Williamson, 0./Winter, S. (eds.) (1991): The Nature of the Firm. Origins, Evolution, and Development, New York/Oxford;
Windsperger, J. (1996): Transaktionskostenansatz der Entstehung der Unternehmensorganisation, Heidelberg.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1998 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Sesselmeier, W., Blauermel, G. (1998). Interne Arbeitsmärkte und Transaktionskosten. In: Arbeitsmarkttheorien. Physica-Lehrbuch. Physica, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-11171-0_11
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-11171-0_11
Publisher Name: Physica, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-7908-1057-8
Online ISBN: 978-3-662-11171-0
eBook Packages: Springer Book Archive