Zusammenfassung
Die Notwendigkeit kolloidaler Volumenersatzstoffe für den sofortigen Einsatz in Notfallsituationen und als Vorrat für den Kriegsfall ist unbestritten, nicht aber ihre Auswahl. Von den zahlreichen kolloidalen Lösungen, die als Plasmaersatzstoffe vorgeschlagen wurden, haben nur das Dextran, die Gelatine und das PVP praktische Bedeutung erlangt. Dextran ist ein Polysaccharid, das durch ein nicht pathogenes Bakterium aus Saccharose synthetisiert wird. Die biologischen Eigenschaften sind vom Molekulargewicht und vom Verzweigungsgrad der Moleküle abhängig. Störungen der Blutgerinnung und allergische Nebenwirkungen kommen mit den modernen Dextranen mit einem MG unter 100 000 nicht mehr vor. Gelatine ist ein Polypeptid, das zur Hauptsache aus Rinderknochen, Schweine- und Kälberhäuten gewonnen wird. Gelatine ist ein guter Puffer und hat den Nachteil der Gelierung bei tiefer Temperatur (Oxypolygelatine bei Zimmertemperatur, MFG bei 8–9°). Das PVP (Periston) wird kaum mehr verwendet, denn es wird in den Zellen des RES langdauernd gespeichert, wobei die Möglichkeit der malignen Entartung der betroffenen Zellen besteht.
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Literatur
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Steinbrunn, W. (1966). Wirkung verschiedener Plasmaersatzstoffe auf den Säure-Basen- und Elektrolythaushalt. In: Hutschenreuter, K. (eds) Anaesthesie und Notfallmedizin. Anaesthesiology and Resuscitation / Anaesthesiologie und Wiederbelebung / Anesthésiologie et Réanimation, vol 15. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-11134-5_31
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