Zusammenfassung
Die menschliche Makula mit ihrem Zentrum, der Foveola, ist das leistungsfähigste sensorische Organ des Menschen für die räumlich differenzierende Wahrnehmung. Dies gründet sich auf die hohe räumliche Dichte der Photorezeptoren von durchschnittlich mehr als 200 000 Zapfen/mm2. Wie in Abb. 6.1 dargestellt, ist die Sehschärfe für Einzeloptotypen bei bester optischer Abbildung eng mit der Zapfendichte korreliert (Curcio et al. 1990). Um flüssig lesen zu können, ist ein Gesichtsfeld von mindestens 6° horizontal und 3° vertikal erforderlich. Wie ebenfalls in Abb. 6.1 dargestellt, sind dafür (ohne vergrößernde Hilfsmittel) eine Sehschärfe von 0.4 und eine Zapfendichte von ca. 20 000/mm2 erforderlich. Kommt es also zu einem genetisch bedingten oder erworbenen Untergang von Zapfen, sind — entsprechend der Aufgaben der Zapfen im Netzhautzentrum und ihrer Verteilung — folgende Funktionen betroffen:
-
1.
Sehschärfe, wegen herabgesetzter Zapfendichte;
-
2.
Lesefähigkeit, wenn Skotome im o.g. minimalen Lesefeld auftreten;
-
3.
Gesichtsfeld, wegen lokaler Ausfälle kleiner Zapfenpopulationen;
-
4.
zentrale Lichtunterschiedsempfindlichkeit (LUE), wegen der reduzierten räumlichen Integrationsfähigkeit von hellen Flächen;
-
5.
Farbunterschiedsempfindlichkeit, wegen der Ausdünnung des Mosaiks von rotempfindlichen, grünempfindlichen und blauempfindlichen Zapfen;
-
6.
Kontrastsehen, wegen der Auflockerung der rezeptiven Felder.
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Zrenner, E. (1997). Funktionsprüfungen der Makula. In: Holz, F.G., Pauleikhoff, D. (eds) Altersabhängige Makuladegeneration. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-11126-0_6
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