Zusammenfassung
Eine zweite Betrachtungsweise von wissenschaftlichen Theorien als einer Art komplexer Strukturen hat in den letzten Jahren große Beachtung gefunden. Sie wurde von Thomas S. Kuhn entwickelt, der ihre erste Version erstmals 1962 mit Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen (1979) veröffentlichte. Kuhn begann seine akademische Laufbahn als Physiker und wandte sich dann der Wissenschaftsgeschichte zu. Dabei wurden seine Vorstellungen vom Wesen der Wissenschaft zutiefst erschüttert. Er erkannte, daß traditionelle Beschreibungen der Wissenschaft, ob nun aus induktivistischer oder falsifikationistischer Sicht, dem Vergleich mit der historischen Wirklichkeit nicht standhalten konnten. Kuhn entwickelte seine Wissenschaftstheorie in der Folge als einen Versuch, den historischen Gegebenheiten, so wie er sie sah, gerecht zu werden. Ein Grundzug seiner Theorie ist die Betonung des revolutionären Charakters wissenschaftlichen Fortschritts, wobei eine Revolution die endgültige Aufgabe einer theoretischen Struktur bedeutet, die durch eine andere, mit ihr unvereinbaren Struktur ersetzt wird. Ein weiteres, wichtiges Merkmal der Kuhnschen Theorie ist die entscheidende Rolle, die die soziologischen Bedingungen der “Scientific communities” spielen.
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© 1989 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
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Chalmers, A.F., Bergemann, N., Prümper, J. (1989). Theorien als Strukturen: II. Kuhns Paradigmen. In: Bergemann, N., Prümper, J. (eds) Wege der Wissenschaft. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-10882-6_9
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-10882-6_9
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-540-51503-6
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