Zusammenfassung
Für den Falsifikationisten besteht wissenschaftliche Tätigkeit aus dem Versuch, Theorien zu falsifizieren, indem das Zutreffen von Beobachtungsaussagen nachgewiesen wird, die mit den Theorien unvereinbar sind. Der “raffinierte” Falsifikationist sieht die Unzulänglichkeit dieses Vorgehens und erkennt an, daß sowohl das Bestätigen von spekulativen, neuen Theorien, als auch das Falsifizieren von bewährten Theorien eine entscheidende Rolle spielt. Beide Falsifikationisten, der naive als auch der raffinierte, sind sich darüber einig, daß ein entscheidender qualitativer Unterschied zwischen dem Stellenwert von Bestätigung und Falsifikation besteht. Theorien können endgültig falsifiziert werden, sofern entsprechende Beweise vorliegen, hingegen können sie niemals als wahr oder wenigstens als wahrscheinlich wahr nachgewiesen werden — was für Belege auch immer dafür angeführt werden. Eine Theorie wird immer nur vorläufig anerkannt, wohingegen die Zurückweisung einer Theorie endgültig sein kann. Auf diesen Sachverhalt geht die Bezeichnung “Falsifikationismus” zurück.
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© 1989 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
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Chalmers, A.F., Bergemann, N., Prümper, J. (1989). Die Grenzen des Falsifikationismus. In: Bergemann, N., Prümper, J. (eds) Wege der Wissenschaft. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-10882-6_7
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Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
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Online ISBN: 978-3-662-10882-6
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