Zusammenfassung
Wir haben gesehen, daß gemäß dem naiven Induktivismus sorgfältige und unvoreingenommene Beobachtung eine sichere Grundlage bietet, von der aus wahrscheinlich wahre, wenn nicht gar wahre wissenschaftliche Erkenntnis abgeleitet werden kann. In dem vorangegangenen Kapitel wurde dieser Standpunkt kritisiert, indem die Schwierigkeiten betont wurden, die mit dem Versuch verbunden sind, induktives Schließen im Rahmen wissenschaftlicher Theorien und Gesetze aus der Beobachtung zu rechtfertigen. Einige Beispiele wiesen darauf hin, daß Zweifel an der Zuverlässigkeit des induktiven Schließens berechtigt sind. Dennoch stellen diese Argumente keine endgültige Widerlegung des Induktivismus dar, vor allem, wenn man bedenkt, daß viele konkurrierende Wissenschaftstheorien sich ähnlich gelagerten Schwierigkeiten gegenübersehen (vgl. 12. Kapitel, Abschnitt 4). In diesem Kapitel wird ein entscheidender Einwand gegen den Induktivismus erhoben. Ein Einwand, der sich nicht so sehr dagegen wendet, daß wissenschaftliche Erkenntnis aus der Beobachtung abgeleitet wird, sondern der sich mit den Annahmen des Induktivismus auseinandersetzt, die den Status und die Rolle der Beobachtung selbst betreffen.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Author information
Authors and Affiliations
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1989 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Chalmers, A.F., Bergemann, N., Prümper, J. (1989). Die Theorieabhängigkeit der Wahrnehmung. In: Bergemann, N., Prümper, J. (eds) Wege der Wissenschaft. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-10882-6_4
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-10882-6_4
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-540-51503-6
Online ISBN: 978-3-662-10882-6
eBook Packages: Springer Book Archive