Zusammenfassung
Die Technik des Erkennens von Kognitionen ist eine wesentliche Komponente kognitiver Therapie (Beck et al. 1992). Beck (1979) beobachtete bei der Arbeit mit depressiven Patienten, daß es 2 Arten von Gedanken zu geben scheint, die gleichzeitig auftreten. Die Patienten konnten relativ gut über einen dieser Gedankenströme berichten. Die erste Art von Gedankenströmen umfassen Äußerungen wie: »Ich fühle mich heute so schlecht... Ich habe Schwierigkeiten, überhaupt aus dem Bett hoch zu kommen... Immer wenn mich jemand besuchen kommt, möchte ich mich verkriechen...« Die zweite Art von Gedanken ist weniger gut zugänglich, obgleich sie meist zu erklären scheint, warum die Patienten sich in einer bestimmten Weise fühlen und reagieren. Beck nennt diese wenig bewußten Kognitionen »automatische Gedanken«. Diese automatischen Gedanken treten auf und wirken zwischen externalen Ereignissen und den emotionalen Reaktionen des Patienten auf die externalen Ereignisse. Sie sind unmittelbar da, erscheinen plausibel, wiederholen sich und sind idiosynkratisch. Bei depressiven Patienten beinhalten diese automatischen Gedanken im allgemeinen eine negative Sicht der eigenen Person, der umgebenden Welt und der eigenen Zukunft. Beispiele für automatische Gedanken enthalten meist Äußerungen wie: »... Ich bin nicht gut... Sie denkt, ich bin dumm... Mir gelingt nichts... Welchen Zweck soll überhaupt das Probieren haben?... Ich hab’s wieder nicht geschafft...«
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Literatur
Beck AT, Rush AJ, Shaw BF, Emery G (1992) Kognitive Therapie der Depression. Psychologie Verlags Union, Weinheim
Beck AT (1979) Wahrnehmungen der Wirklichkeit und Neurose. Pfeiffer, München
Hautzinger M (1993) Wirksamkeit von kognitiver Verhaltenstherapie und Pharmakotherapie bei Depressionen im Vergleich. Verhaltenstherapie 3:26–34
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© 1996 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
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Young, J. (1996). Kognitionsevozierung. In: Linden, M., Hautzinger, M. (eds) Verhaltenstherapie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-10776-8_34
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