Zusammenfassung
Wird im Rahmen der Entwicklung neuer, globaler Steuerungsstrukturen zunehmend der politisch-rechtliche Ordnungsrahmen durch eigenverantwortliches Wohlverhalten im Rahmen öffentlich bekannter Codes-of-Conduct (Verhaltensleitlinien) ersetzt, so darf dies nicht zu einem „System organisierter Verantwortungslosigkeit“ der Großindustrie führen (Günther Grass zu Olaf Henkel in einer Fernsehdiskussion im November 1999), sondern durch Transparenz und Zuverlässigkeit zu einer verlässlichen Wahrung der gesellschaftlichen Ansprüche und Schutzrechte. Ein System von Codes-of-Conduct kann also nur funktionieren, wenn die Einhaltung der Codes-of-Conduct gegenüber der Öffentlichkeit glaubhaft dargelegt wird (vgl. dazu Martens in diesem Band). Eine solche, glaubhafte Darlegung kann prinzipiell auf zwei Wegen erfolgen:
-
1.
Zum einen könnten staatliche Institutionen auf der Basis individueller Codesof-Conduct eine Überprüfung ihrer Einhaltung als externe Kontrolleure vornehmen.
-
2.
Zum anderen könnte mit einem System aus Berichterstattung und öffentlichem Diskurs zur Legitimität des unternehmerischen Handelns im Einzelfall eine solche Überprüfung zivilgesellschaftlich organisiert werden.
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Literatur
Clausen, J., Fichter, K.: Umweltbericht, Umwelterklärung — Praxis glaubwürdiger Kommunikation von Unternehmen. München 1996
CEPAA: Social Accountability 8000. London 1997
Future e.V. (Hrsg.): Ranking der Umweltberichte 2000, München 2000
Global Reporting Initiative (GRI): Sustainability Reporting Guidelines — Exposure Draft for Public Comment and Pilot Testing. Boston 1999
Knight, P.: Held to account. In: Tomorrow 5–6 1999 S. 26 (1999)
Nagel, E.: Ökologie-Sichtweisen von Führungskräften. Diplomarbeit. Basel 1996
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Clausen, J. (2000). Nachhaltigkeitsberichterstattung als Bedingung funktionierender Global Governance-Strukturen. In: Fichter, K., Schneidewind, U. (eds) Umweltschutz im globalen Wettbewerb. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-10693-8_32
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