Zusammenfassung
In Deutschland werden 45.000 Menschen mit Dialyse behandelt. Ohne die gute Verfügbarkeit von Dialyseeinrichtungen in Deutschland wäre für diese Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz ein Überleben nicht möglich. Die Prävalenz der Dialysepatienten beträgt 560 pro 1. Mio.der Bevölkerung, und jährlich kommen etwa 150 neue Patienten pro 1. Mio.der Bevölkerung dazu. Da weniger Patienten pro Jahr versterben, steigt die Zahl der Dialysepatienten jährlich um 2–3%. Die Krankenkassen geben pro Jahr 2–2,5 Mrd. Euro für Dialysebehandlung aus. Nur 6% der Dialysepatienten werden mit Peritonealdialyse behandelt, 94% mit Hämodialyse. Mit Hämodialyse sind Überlebenszeiten von über 25 Jahre keine Seltenheit. Die Peritonealdialyse ist in der Regel nur über sehr viel kürzere Zeiträume möglich, bedingt durch Veränderungen des Peritoneums, die eine effektive Dialyse unmöglich machen. So dient die Peritonealdialyse häufig nur zur Überbrückung bis zur Nierentransplantation, oder ein Wechsel zur Hämodialyse wird nach 4–5 Jahren erforderlich. Dennoch entscheiden sich gerade aktive Patienten gerne für die Peritonealdialyse, die sie in eigener Regie zu Hause durchführen können.
Etwa 83% aller terminal niereninsuffizienten Patienten werden in Dialysepraxen oder Krankenhäusern mit umfassender ärztlicher und pflegerischer Betreuung hämodialysiert; 10% werden in „Limited-Care”-Zentren von Krankenschwestern behandelt, mit ärztlicher Visite, aber ohne ständige Präsenz eine Arztes. Nur 1 % der Patienten, die überwiegend ein relativ geringes medizinisches Risikoprofil tragen, haben erlernt- meist mit Hilfe eines (Ehe-)Partners -sich selbst zu Hause mit Hämodialyse zu behandeln.
Die Lebensqualität von Dialysepatienten wird eingeschränkt durch die für Dialyse erforderliche Zeit. Bei Hämodialyse sind dies an 3 Tagen der Woche je 6–7 h inklusive Anfahrt zum Dialysezentrum. Der zeitliche Aufwand pro Woche für Peritonealdialyse ist deutlich geringer, obwohl sie täglich durchgeführt wird. Hohes Lebensalter ist keine Kontraindikation gegen Dialyse, da auch 70- und 80-Jährige durchaus eine gute Lebensqualität an der Dialyse haben können. Die Dialyse ist kein perfekter Nierenersatz, aber hinreichend effektiv, um Tausende von Menschen mit ordentlicher Lebensqualität am Leben zu erhalten. Zwei aktuelle Studien zur Hämodialyse (HEMO-Studie, Eknoyan et al.2002) und Peritonealdialyse (ADEMEX, Paniagua et al.2002) befassen sich mit der Optimierung der Verfahren.
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Literatur
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Olbricht, C.J., Brunkhorst, R. (2003). Hämodialyse, Hämofiltration, Peritonealdialyse. In: Therapie innerer Krankheiten. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-10475-0_36
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