Wachstum bei unvermehrbaren und erschöpfbaren Ressourcen. Erhaltung des ökologischen Gleichgewichts im Wachstum

Zusammenfassung

Bisher sind wir davon ausgegangen, daß alle Produktionsfaktoren (auch die Arbeit) prinzipiell vermehrbar sind. Nun gibt es aber nicht produzierbare Ressourcen. Die wichtigsten sind der Boden als Standort, natürliche, nicht reproduzierbare Rohstoffe, und natürliche, sich in gewissem Umfang selbst reproduzierende Ressourcen. Während der Boden als Standort nicht vermehrbar, aber auch nicht zerstörbar ist ^l) (von möglichen Folgen moderner Kriegsmittel einmal abgesehen), wird ein Teil der natürlichen Rohstoffe wie Kohle, Erdöl, Erdgas bei der Produktion “verbraucht” und in menschlichen Zeiträumen von der Natur nicht regeneriert, ein anderer Teil wie Kupfer, Zinn, Molybdän “verschwindet” ebenfalls; auch systematische Maßnahmen der Abfallverwertung zur Rezyklisierung können nur einen Teil dieser Rohstoffe wiedergewinnen lassen. Die natürlichen, sich in gewissem Umfang selbst reproduzierenden Ressourcen (wie Wald, Fische, Wasser, Luft) konstituieren die Umwelt des Menschen. Sie hat eine gewisse Regenerationsfähigkeit: mit etwas Schmutz und Verunreinigungen wird die Natur von allein fertig; Fischfang, Ausholzen von Wäldern usw. in gewissen Grenzen beeinträchtigt den Fisch- oder Waldbestand nicht. Allerdings muß die Beanspruchung der Umwelt in gewissen Grenzen bleiben, wenn nicht zunächst reversible, am Ende irreversible Schäden auftreten sollen. Damit sind die physikalischen und biologischen Grundlagen der menschlichen Existenz auf dieser Erde angesprochen. Leben existiert nur durch ständige Energiezufuhr von außen (von der Sonne), und menschliches Leben ist nur als Teil des gesamten Geflechts von pflanzlichem und tierischem Leben möglich. Es ist ein Akt purer Selbsterhaltung, dieses Geflecht im ökologischen Gleichgewicht wiederherzustellen. Dies kann natürlich nicht heißen, daß in einem Kulturraum jede Änderung unterlassen werden müßte, weil dadurch unvermeidlicherweise der Lebensraum irgendeiner species betroffen ist. Es kommt vielmehr darauf an, Änderungen so vorzunehmen, daß unter Berücksichtigung langfristiger Konsequenzen das biologische Geflecht weiter bestehen und dichter und formenreicher und dem Menschen freundlicher wird.