Zusammenfassung
Die neoklassische Wachstumstheorie ist im wesentlichen in den 50er und 60er Jahren von einer ganzen Reihe von Nationalökonomen entwickelt worden. Sie kann daher nicht mit einem Namen verknüpft werden. Die Grundideen tauchten ziemlich gleichzeitig und unabhängig voneinander bei verschiedenen Autoren auf. Den Anstoß gab wahrscheinlich der Artikel von Solow im Jahre 1956, der deswegen auch im vorigen Kapitel ausführlich behandelt wurde. Dann folgten die Arbeiten von Meade [1 961], Phelps [1961] und von Weizsäcker [1962] und damit lag die Theorie in ihren Grundstrukturen vor. Es folgten dann eine Fülle von Aufsätzen und Büchern, und so ist durch die Arbeit vieler Autoren jetzt ein kohärentes Theoriegebäude von eindrucksvoller Geschlossenheit und Durchsichtigkeit entstanden. In gewisser Weise ist die neoklassische Wachstumstheorie eine “ideale Theorie”, weil aus einigen wenigen, plausiblen Grundannahmen sehr viele beobachtbare Erscheinungen erklärt werden. Aus ihr folgen die wichtigsten Phänomene, die wir beim Wirtschaftswachstum entwickelter Volkswirtschaften beobachten. Wir haben sie im Kapitel I dargestellt: konstanter Realzins, konstanter Kapitalkoeffizient, konstante Einkommensverteilung, Steigen der Kapitalintensität der Arbeit, wenn das Lohn-Zins-Verhältnis steigt, Steigen des Reallohnsatzes mit der Arbeitsproduktivität u.a. Wenn “simplex sigillum veri” (Einfachheit ist das Siegel der Wahrheit) richtig wäre, würde die neoklassische Wachstumstheorie diesen Test gut bestehen.
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Literatur
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Krelle, W. (1985). Die neoklassische Wachstumstheorie. Grundansatz. In: Theorie des wirtschaftlichen Wachstums. Texts and Monographs in Economics and Mathematical Systems. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-10444-6_5
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